Der Energieaufwand soll dem EEffG zufolge, das im vergangenen August nach EU Richtlinie 2012/27/EU beschlossen wurde, jährlich um 1,5 Prozent, bezogen auf den Energieverbrauch in Österreich, gesenkt werden. Neben dem Bund und den Energielieferanten ergeben sich auch für große Unternehmen (ab 250 Beschäftigten und einem Jahresumsatz über 50 Mio. Euro oder einer Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Mio. Euro) neue gesetzliche Verpflichtungen, die mit 1. Jänner 2015 in Kraft treten.
Die betroffenen Unternehmen haben die Möglichkeit, entweder alle vier Jahre ein externes Energieaudit durchführen zu lassen oder ein anerkanntes Umwelt- bzw. Energiemanagementsystem einzuführen und zu zertifizieren, das auch ein regelmäßiges internes oder externes Energieaudit umfassen muss. Die Inhalte und Erkenntnisse sind anschließend der nationalen Energieeffizienz-Monitoringstelle zu übermitteln. Bis Ende Jänner muss gemeldet werden, für welche Variante sich der Betrieb entschieden hat.
Mittlere und kleine Unternehmen sind nicht verpflichtet, sollten aber dennoch ermutigt werden, regelmäßig eine Energieberatung durchzuführen.
Lösungen für beide Varianten
TÜV AUSTRIA bietet seinen Kunden dazu Lösungen in beiden Varianten, erklärt Thomas Klopf von TÜV AUSTRIA Umweltschutz: TÜV AUSTRIA führt Energieaudits für Unternehmen durch (nach der Normenreihe ÖNORM EN 16247-1 bis 4). Über ein systematisches Vefahren werden alle in einem zuvor definierten Bereich bestehenden Energieflüsse und damit zusammenhängenden Aktivitäten erfasst. Die gewonnenen Daten sind die Basis für die Quantifizierung der Verbesserungsmaßnahmen. Den Abschluss bilden ein detaillierter Bericht und eine Präsentation der bewerteten Einsparpotenziale. TÜV AUSTRIA unterstützt seine Kunden außerdem in allen Belangen zur Umsetzung eines Energiemanagementsystems.
Ein Wettbewerbsfaktor
Energieeffizienz wird – als Grundlage für Wohlstand und wirtschaftliche Entwicklung – immer mehr zum Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor von Unternehmen. Der effizienten Energienutzung widmen sich auch die von der TÜV AUSTRIA Akademie in Auftrag gegebene Umweltstudie „Zukunft der Umwelt – Auf dem Weg zur Green Economy“ und das erweiterte Kursangebot (www.tuv-akademie.at), wie auch das von TÜV AUSTRIA ausgeschriebene Wissenschaftsstipendium.
Eine der zwei derzeitigen Stipendiaten ist DI (FH) Carina Gallien von der Montanuniversität Leoben. „Der Schwerpunkt der Dissertation liegt in der Entwicklung eines Bewertungs- und Vorgehensmodells zur Analyse, Steuerung und Kontrolle von Effizienzmaßnahmen im Unternehmen“, erklärt Gallien. „Durch die Arbeit wird den Unternehmen eine Möglichkeit geboten, ihre Energieeinsparmaßnahmen gezielt abzuleiten und somit ihren Beitrag zur Erreichung der österreichischen Energie- und Klimaziele zu leisten“, so die Wissenschafterin. Gerade in ressourcenintensiven Betrieben stelle die Energieeffizienz einen „wirkungsvollen Stellhebel dar, der die betriebswirtschaftliche, technologische, ökologische und die soziale Perspektive in Unternehmen“ betreffe, so Gallien. Technologische Verbesserungen im Produktionsprozess helfen, Energie zu sparen: „Dies hat einen positiven Effekt auf die Emission von Treibhausgasen und die Energiekosten des Unternehmens“. Ein geringerer Energieverbrauch bewirke auch eine Minderung der Importabhängigkeit von nicht erneuerbaren Rohstoffen und steigere die Wertschöpfung im Lande.
Schwachstellen erkennen
Da Energiekosten in Betrieben oft als Fixkosten angesehen werden, sind Schwachstellen schwierig zu erkennen, weiß der Energiemanagement- Experte des TÜV AUSTRIA, Jürgen Hain. Der Energieaufwand muss aufgeschlüsselt werden. Das hat Folgen: „Durch die Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen lassen sich wertvolle Ressourcen sparen und dem Unternehmer bleiben mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, die für die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit genützt werden können“, erklärt er. „Es ist eine Win-win-Situation für alle Beteiligten – für die Umwelt, die Gesellschaft und die Unternehmen.“
Links:
www.tuv-akademie.at/aktuelles/tuev-wissenschaftspreis.html
www.tuev.at/umwelt