Nachhaltige Geldanlagen sind in Österreich weiterhin auf dem Vormarsch. Das Volumen der nachhaltigen Fonds und Mandate hat sich zum Ende des Jahres 2014 auf 8,97 Milliarden Euro belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von 36 Prozent, wie aus Marktstatistiken hervorgeht, die der Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) am 13. Mai in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Demnach sind Investmentfonds mit einem Plus von 39 Prozent am stärksten gewachsen.
Besonders erfreulich ist aus Sicht von Mag. Wolfgang Pinner, stellvertretender FNG-Vorstandsvorsitzender und Leiter des FNG Österreich, dass der nachhaltige Anlagemarkt auch im Vergleich zum Gesamtmarkt gewachsen ist. „In Österreich ist der Anteil nachhaltiger Geldanlagen erneut angestiegen und beträgt zum Ende des Jahres 2014 knapp sechs Prozent. Österreich ist damit auch im Vergleich zur Schweiz und zu Deutschland führend.“
Dem FNG-Marktbericht zufolge gab es 2014 bei nahezu allen erhobenen nachhaltigen Anlagestrategien Zuwächse. Nach wie vor ist der Ansatz, bestimmte Unternehmen, Branchen oder Länder aus dem Investment-Universum auszuschliessen, in Österreich am weitesten verbreitet. Er wird bei nahezu allen Investmentfonds und Mandaten angewendet, wobei die beliebtesten Ausschlusskriterien Kernenergie, Waffen und Menschen-rechtsverletzungen sind. Die Anlagestrategie normbasiertes Screening rangiert auf Platz zwei. Der Ansatz prüft Investments nach ihrer Konformität mit internationalen Normen wie den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO.
2014 haben die privaten Anleger überdurchschnittlich zum Wachstum beigetragen. „Ihr Anteil am nachhaltigen Anlagemarkt ist von 14 Prozent im Vorjahr auf nun 23 Prozent angestiegen“, erklärt Mag. Wolfgang Pinner und fügt hinzu: „Hierzu haben möglicherweise neu aufgelegte Nachhaltigkeitsfonds beigetragen wie auch Fonds, deren Strategie an Nachhaltigkeitskriterien angepasst worden ist.“ Laut FNG-Daten sind bei den institutionellen Investoren, deren Marktanteil jetzt bei 77 Prozent liegt, weiterhin betriebliche Pensionsfonds sowie öffentliche Pensions- und Vorsorgekassen die wichtigsten Gruppen.
Das FNG stellt seit 2005 mit seinem Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen umfassendes Datenmaterial zu den nachhaltigen Anlagemärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Verfügung. Die Daten für die Jahresstatistiken erhebt das FNG, die Methodik ist mit der des europäischen Dachverbands Eurosif (European Sustainable Investment Forum) abgestimmt. Folgende Sponsoren und Unterstützer haben den Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2015 ermöglicht: Notenstein Financial Services, Union Investment, Absolut Research, die oekom research AG, Raiffeisen Schweiz, die Metzler Asset Management GmbH und 21ökofinanz-21 e.V.