Die von den Produzenten und Retailern verwendeten Standards orientieren sich zumeist am EU-Biolabel, zum Teil setzt man auch auf lokale Labels – wie etwa Wessanen auf EKO in den Niederlanden und AB in Frankreich oder Orkla auf IP in Schweden. Viele Unternehmen führen neben den Zertifizierungen eigene Kontrollen durch.
Wessanen, ein führender europäischer Anbieter von Bio-Lebensmitteln, hat zum Beispiel ein mehrstufiges System eingeführt, bei dem Standards für die gesamte Produktpalette und solche für biologische Erzeugnisse unterschieden werden. Generell gelten beispielsweise Einschränkungen beim Zukauf von Palmöl und bei der Verwendung von Allergenen. Der Einsatz von gentechnisch veränderten Produkten und Vorprodukten ist ausgeschlossen.
Die Unternehmen sehen den Aspekt der biologischen Herstellung der Nahrungsmittel nicht in allen Bereichen des Sortiments als gleich bedeutend an. Bei Kakao beispielsweise ist der Fair-Trade-Gedanke von großer Wichtigkeit, bei der Herstellung von Palmöl die Vermeidung der Zerstörung von Urwäldern, etwa in Südostasien.
Die regionale Ausrichtung ist jeweils sehr stark verankert, wie etwa bei den britischen Supermarktketten Tesco und WM Morrison mit dem Fokus auf britische respektive irische Farmer.
Das Wachstum des Marktes für biologische Lebensmittel wird in Europa sehr positiv eingeschätzt, für den deutschen Markt geht man von einer fast zweistellig positiven Entwicklung aus.