„Jeder Mensch ist bemüht, natürliche Ressourcen für zukünftige Generationen zu bewahren – in der Theorie eine beruhigende Annahme. In der Praxis sieht das anders aus“, sagt Dr. Armon Rezai, stv. Leiter des Instituts für Ecological Economics an der Wirtschaftsuniversität Wien und Gastforscher am International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA) in Laxenburg. Dies ist gerade im Bereich der Umweltpolitik ein ernstes Problem: Einem fernen Nutzen stehen direkte Kosten gegenüber. In einem vom FWF im Rahmen des Schrödinger Stipendiums geförderten Forschungsprojekts wird dieses Problem von Dr. Rezai einer genaueren Analyse unterzogen.
Klimaschäden verringern künftige Gewinne
Immer mehr Studien bestätigen, dass der derzeitige Ressourcenverbrauch zu massivem Klimawandel unter anderem in Form von vermehrten Naturkatastrophen, wie zB Überschwemmungen, Dürren und Stürmen führen wird. „Nachdem diese Klimaschäden künftige Gewinne schmälern, führt Klimawandel auch zu einer Verringerung von heutigen Vermögenswerten, wie zum Beispiel der Bewertung eines Unternehmens oder Aktienkursen und wirkt sich auch so negativ auf die Gesamtwirtschaft aus“, führt Dr. Rezai aus.
Umweltpolitik verbessert Vermögenswerte
Umweltpolitik, und Klimapolitik im Besonderen, kann diesen Effekt umkehren und damit eine Verbesserung von Vermögenswerten bewirken. Dieser Effekt wurde bis dato in der Diskussion um die Kosten von Klimapolitik vernachlässigt. Mit dem Schrödinger Stipendium finanziert der FWF diese Forschung, welche in Kooperation mit Wissenschafter/inne/n der Columbia University in New York und der University of California in Berkeley durchgeführt wird. „Umweltpolitische Entscheidungen nachhaltig und verbindlich umzusetzen ist eine wahre Herausforderung – Unser Beitrag soll nun helfen diese Herausforderung besser zu meistern“, gibt sich Dr. Rezai abschließend zuversichtlich.