04 Nov 2024
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Autor:
red/ag
/ PORR
Mineralwolle zählt zu den beliebtesten und am häufigsten verwendeten Dämmstoffen beim Gebäudebau. Aufgrund ihrer geringen Dichte und speziellen Materialbeschaffenheit lässt sie sich nur schwer komprimieren. Sie verfüllt also Deponien schnell und destabilisiert diese. Ab 01.01.2027 ist zudem österreichweit die Ablagerung von Künstlichen Mineralfasern (KMF) und somit Mineralwolleabfällen auf Deponien verboten.
Wichtiger Schritt für die Kreislaufwirtschaft
„Die PORR hat daher gemeinsam mit Industriepartnern das Forschungsprojekt „BitKOIN“ gestartet. Aus dem mitunter gefährlichen Abfall Mineralwolle wird stattdessen ein ungefährlicher, CO2 -reduzierter Zumahlstoff für die Zementproduktion. Das ist ein wichtiger Schritt für die Kreislaufwirtschaft am Bau“, sagt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. Unter der Leitung des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben wird mit vereinten Kräften und umfassendem Fachwissen daran gearbeitet, aus Mineralwolle ein Substitut für Hüttensand, den sogenannten „Hüttensand 2.0“, zu entwickeln. Aufgrund der Dekarbonisierung der Eisen- und Stahlindustrie und dem damit verbundenen Ausstieg aus der Hochofenroute wird Hüttensand zukünftig nicht mehr im gleichen Ausmaß anfallen.
Bild: Die KMF-Anlage im Recycling Center Himberg bereitet Mineralwolle effektiv auf.
Um synthetischen Hüttensand herzustellen, werden die Abfälle der Mineralwolle mit weiteren Reststoffen versehen und thermisch behandelt. Die Verwendung dieser thermochemisch aufbereiteten Mineralwolleabfälle unterstützt die Senkung der Gesamtemissionen der Bindemittelindustrie.
Optimale Rezeptur
Aktuell finden am Lehrstuhl für Thermoprozesstechnik der Montanuniversität Leoben Vorversuche statt, um die optimale Rezeptur zu entwickeln. Die Rolle der PORR bei BitKOIN besteht dabei einerseits in der Erfassung von Abfalldaten, da bislang nur wenig Konkretes über das anfallende Abfallaufkommen vorliegt. Mit der im Recycling Center Himberg (RCH) der PORR stehenden, eigens entwickelten Aufbereitungsanlage für KMF übernimmt die PORR zudem eine Schlüsselrolle bei der Aufbereitung und Zerkleinerung der Mineralwolleabfälle. Aufbereitetes Probenmaterial wird für die Versuche im Zuge des Forschungsprojektes zur Verfügung gestellt.
„Mit dem Projekt BitKOIN gehen wir einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Abfallverwertung. Gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben und unseren kompetenten Partnern aus der Industrie entwickeln wir neue Ansätze zur Nutzung von Mineralwolleabfällen und tragen so aktiv zu einer CO2-reduzierten Zukunft bei“, so Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR.