25 Feb 2015
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Autor:
APA/red
/ Grüne Erde
Das Jahresergebnis vor Steuern betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 555.073,11 Euro (2012/13: 94.875,57). Das Eigenkapital, inklusive der nachrangigen Kundendarlehen, betrage rund 10 Mio. Euro, das Fremdkapital unter 3 Mio. Euro. Großen Einfluss auf das Ergebnis habe das im Mai 2013 aufgrund der Bankenkrise und fälliggestellten Krediten in Millionenhöhe gestartete Darlehensmodell. Bis Februar 2015 haben mehr als 1.100 Menschen nachrangige Darlehen in Höhe von 2.000 bis 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das habe man nicht erwartet, sagte Haas.
Bereits in den ersten 9 Wochen seien 1,25 Mio. Euro hereingekommen. Anfangs gab es 6, dann 5 Prozent Zinsen, seit August 2014 werden 4 Prozent in Form von Warengutscheinen ausbezahlt. "Wir rechnen damit, dass wir weiterhin 700.000 bis 800.000 Euro im Jahr sammeln", erklärte Haas. Damit sei das Unternehmen bankenunabhängig. Dieses Jahr erwarte man eine weitere Steigerung beim Umsatz, seit der Gründung sei man kontinuierlich gewachsen.
Die Grüne Erde begann 1983 im oö. Almtal mit einer handgefertigten Naturmatratze. "Ziel war, eine Alternative zum wirtschaftlichen Mainstream zu bieten", sagte Kepplinger. Mittlerweile gibt es 5.300 Produkte in den Kategorien Vollholzmöbel, Bettwaren, Wohnaccessoires, Naturkosmetik und seit 2010 als jüngste Linie ökologische Mode. 80 Prozent der 400 Mitarbeiter sind weiblich, auch 70 Prozent des mittleren Managements seien Frauen, betonte Kepplinger.
Vertrieben wird in 14 Shops in Österreich und Deutschland, unter anderem in Linz, Wien, Innsbruck, Berlin, Frankfurt und München (50 Prozent des Umsatzes), per Katalog (29) und im Online-Shop (21), wobei die Zweige sich befruchten würden. Gut die Hälfte des Umsatzes wird in Deutschland lukriert, knapp 43 Prozent in Österreich, gut 4 Prozent in der Schweiz und kein halbes Prozent im Rest der Welt. Produziert wird zu 70 Prozent in Österreich unter anderem in einer eigenen Tischlerei in Kärnten. 30 Prozent, nämlich die Mode, werden zugeliefert. Die Produktionsstätten liegen zum überwiegenden Teil in Europa.
Die Tischlerei in Kärnten übernahm die mehrfach ausgezeichnete Grüne Erde 2003 von einem damaligen Lieferanten, der aufhörte. Noch heuer ist der Umzug in ein eigenes Gebäude geplant. Weitere Projekte der Öko-Pioniere sind die Verbesserung von Service-Leistungen, neue Partnerschaftsverträge mit dem Fokus aus ökologischer und sozialer Verantwortung.
Seit vergangenem Jahr gibt es in den Geschäften in Wien und München die "Schlafwelten", "wo Kunden unsere ganze Kompetenz erleben können", so Kepplinger. Nächstes Jahr soll es das Konzept in allen Shops geben. Auch neue Standorte habe man im Auge, in Österreich Salzburg und Vorarlberg, doch "das kann noch 5 Jahre dauern", bis es passt. Neue Geschäftsfelder wolle man nicht bearbeiten, es gebe in der Möbel- und Kleidungsbranche in ökologischer und sozialer Hinsicht noch viel zu bewegen. "Die Baubranche wäre wirklich eine Herausforderung, um die Welt zu verbessern, aber da sind wir nicht kompetent", erklärte Haas.