09 Feb 2015
/
Autor:
red
/ Allianz
Die Allianz Gruppe in Österreich richtet ihre Investmentstrategie neu aus: Basis dafür ist ein vom WWF Österreich in Zusammenarbeit mit insgesamt 70 Experten aus 40 Organisationen entwickeltes innovatives Nachhaltigkeitsmodell für Investments. Die Allianz Österreich hat als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen – rund sieben Milliarden Euro – nach dem neuen Modell bewerten lassen. „Wir richten nicht nur Teilaspekte, sondern unser gesamtes Portfolio schrittweise auf Nachhaltigkeit aus“, erklärte Dr. Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich (Foto).
Das unter der Federführung des WWF entwickelte Modell verbindet die Anforderungen von Organisationen an eine nachhaltige Zukunft in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft mit einer praxistauglichen Umsetzung an den Finanzmärkten. Insgesamt werden dabei mehr als 150 Indikatoren angewendet, um ein gesamtes Portfolio zu durchleuchten.
In den vergangenen drei Jahren ließ die Allianz Österreich als erstes Unternehmen ihre gesamten Kapitalanlagen vom WWF Österreich auf Herz und Nieren prüfen. Dabei wurden 18.000 Einzelpositionen von 600 Emittenten analysiert. Mit Hilfe eines transparenten Punktesystems konnten die wichtigsten Wertpapier-Klassen bewertet werden: Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Aktien und Pfandbriefe. „Wir sind mit dem Ziel angetreten, Nachhaltigkeit von Kapitalanlagen eines gesamten Finanzinstituts messbar zu machen – und wir haben dieses Ziel erreicht“, erklärt Mag. Armand Colard, Leiter des Bereichs Sustainable Finance bei WWF Österreich.
Zwischen Allianz Österreich und dem WWF Österreich wurde vertraglich fixiert, dass der allgemeine Nachhaltigkeitsgrad des gesamten Portfolios in den kommenden fünf Jahren um fünf Prozentpunkte gesteigert wird. „Derzeit sind 83 Prozent unserer Kapitalanlagen im grünen oder gelben Bereich. Wir möchten bis 2020 diesen Anteil auf 88 Prozent erhöhen“, so Littich. „Besonderes Augenmerk legt die Allianz Österreich dabei auf den freiwilligen und dauerhaften Rückzug aus Kohleabbauinvestments. Alleine dadurch werden im Allianz Portfolio etwa 600.000 Tonnen CO2 eingespart – um durch andere Maßnahmen auf einen ähnlichen Wert zu kommen, dürften beispielsweise alle Autos im Bundesland Tirol ein Jahr lang nicht fahren.