24 Apr 2015
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Autor:
red/APA
/ Andreas Morlok / pixelio.de
Die großen Stromnetzbetreiber in Österreich bereiten die Einführung der intelligenten Stromzähler (Smart Meter) vor. Die Ausschreibung für die rund 5 Millionen digitalen Geräte laufe, berichtet der "Kurier". Der Einbau werde nahezu flächendeckend vorbereitet.
Die Umstellung auf Smart Meter muss laut Vorgaben des Wirtschaftsministeriums bis 2019 zu 95 Prozent erfolgen. Die E-Wirtschaft weist immer wieder darauf hin, dass die EU mit einem Ausstattungsgrad von 80 Prozent bis 2020 zufrieden sei. Diese 80 Prozent sind laut Branchenvertretern auch mit einem vertretbaren wirtschaftlichen und technischen Aufwand zu erreichen. Die Kosten für den Zählertausch werden mit bis zu 2 Mrd. Euro angegeben.
In den einzelnen Bundesländern befindet man sich in unterschiedlichen Stadien der Umstellung. Früh begonnen hat man etwa in Oberösterreich. In Wien und Niederösterreich beispielsweise geht man die Smart-Meter-Einführung eher vorsichtig an.
Die Wiener Netze, bei denen ein Pilotprojekt mit 3.000 freiwilligen Haushalten läuft, haben die EU-weite Ausschreibung im Jänner gestartet. Sie soll bis Anfang 2016 abgeschlossen sein. Danach sollen zur Evaluierung in einer Art Vor-Roll-Out ein paar tausend weitere Haushalte mit den intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Bis 2017 sollen rund 10 Prozent der 1,5 Millionen Stromkunden umgestellt sein.
Bei der EVN läuft die EU-weite Ausschreibung ebenfalls. Beide Versorger wollen die Datenübertragung nur einmal täglich und nicht viertelstündlich vornehmen. Wiener-Netze-Sprecher Christian Neubauer im "Kurier": "Wir brauchen die Datenflut nicht."
Die Stromverbraucher in Wien und Niederösterreich können wählen: Wer den teureren Zähler wolle, der viertelstündlich Daten übertrage, könne dies ebenso melden, wie jene, die so wie bisher nur einmal im Jahr ihre Daten liefern wollten. Auch bei der EVN soll sich der Kunde für eine Ablesung pro Viertelstunde oder einmal pro Tag oder einmal im Jahr entscheiden können. Smart Meter sollen für die Kunden sicher und leistbar sein, betont der niederösterreichische Versorger. Der Kunde kann auch ablehnen (opt-out). Ein wichtiges Thema ist der Datenschutz.
Durch einen intelligenten Stromzähler ist der Stromverbrauch viel detaillierter abzulesen. Einsparmöglichkeiten können sich ergeben, wenn man den Strom zu Zeiten verbraucht, in denen er billig ist.
In Oberösterreich sind derzeit 160.000 intelligente Zähler montiert. Einmal am Tag werden die Daten übermittelt. 60 Kunden entschieden sich aber für die opt-out-Möglichkeit, das heißt, sie bekamen zwar neue Geräte eingebaut, die Smart-Meter-Funktion ist aber inaktiv. 300 Personen wollten gar keinen neuen Zähler, sondern ihren alten behalten, bis eine neue Eichung fällig wird.
Die Ausschreibung für weitere 300.000 Geräte läuft. Mit einem speziellen Preismodell können Kunden rund 13 Prozent im Vergleich zum Standardprodukt einsparen, sagte Christoph Grubich von der Energie AG zur APA. Dabei werden für drei verschiedene Zeitzonen unterschiedliche Tarife verrechnet. Der Zähler rechnet genau ab, zu welchem Tarif verbraucht wurde, wenn z.B. die Waschmaschine in der Nacht läuft.
Auch die Salzburg AG steht bereits mitten in den Vorbereitungen. Zurzeit ist die Ausschreibung für das sogenannte IT-Back-End als erste Stufe im Laufen, hieß es heute zur APA. Erst danach, wenn bekannt sei, wie die technischen Komponenten genau aussehen, werden die Zähler ausgeschrieben. Das soll nächstes Jahr der Fall sein, hieß es beim Versorger auf Anfrage. In Summe müssen 430.000 Zähler ausgetauscht werden. Das Roll-Out soll dann 2017 beginnen. Im Fahrplan der Salzburg AG steht Ende 2019 als Ende der Umstellung. Noch keine Angaben konnte das Unternehmen zu den beabsichtigten Ablesemodalitäten machen. Dies sei derzeit noch zu früh.