Die europaweit einzigartige Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt, dass jährlich ca. 40 Tonnen Plastik über die Donau aus Österreich abtransportiert werden. Der Großteil stammt aus „diffusen“ Quellen. „Jetzt haben wir aussagekräftige Daten auf dem Tisch. Mit einem 10-Punkte-Maßnahmenprogramm setze ich mich auf europäischer und nationaler Ebene für saubere Gewässer ein. So brauchen wir beispielsweise europaweit einheitliche Messstandards und Grenzwerte genauso wie die Weiterführung des Messprogramms an ausgewählten Flüssen“, erklärt Bundesminister Rupprechter. Gemeinsam mit der Kunststoffindustrie hat das BMLFUW die „Zero Pellets Loss Initiative“ ins Leben gerufen. Geplant sind technologische Verbesserungen, um Umweltbelastungen weiter zu reduzieren.
„Plastik in unseren Gewässern ist ein Problem – egal ob in Meeren, Flüssen oder Seen. Das gehen wir aktiv an“, betont Bundesminister Andrä Rupprechter heute anlässlich der Präsentation zweier Studien über die Qualität der Donau in Wien.
Die europaweit einzigartige Untersuchung „Plastik in der Donau“ zeigt, dass jährlich ca. 40 Tonnen Plastik über die Donau aus Österreich abtransportiert werden. Der Großteil stammt aus „diffusen“ Quellen. „Jetzt haben wir aussagekräftige Daten auf dem Tisch. Mit einem 10-Punkte-Maßnahmenprogramm setze ich mich auf europäischer und nationaler Ebene für saubere Gewässer ein. So brauchen wir beispielsweise europaweit einheitliche Messstandards und Grenzwerte genauso wie die Weiterführung des Messprogramms an ausgewählten Flüssen“, erklärt Bundesminister Rupprechter. Gemeinsam mit der Kunststoffindustrie hat das BMLFUW die „Zero Pellets Loss Initiative“ ins Leben gerufen. Geplant sind technologische Verbesserungen, um Umweltbelastungen weiter zu reduzieren.
Studie „Plastik in der Donau“
Bei der Studie wurden das Vorkommen von kleinen Kunststoffpartikeln in der Donau untersucht, Informationen über mögliche Eintragspfade gesammelt und Auswirkungen auf Ökosysteme geprüft. Die Arbeiten erfolgten unter Federführung des Umweltbundesamtes gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur und der ViaDonau im Auftrag des BMLFUW und der Bundesländer OÖ, NÖ und Wien. „Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern BOKU und ViaDonau Pionierarbeit geleistet, die Untersuchung eines Fließgewässers im Quer- und Tiefenprofil ist einzigartig in Europa“, erklärt Dr. Karl Kienzl, Stv. Geschäftsführer des Umweltbundesamtes. „Flüsse gelten als wesentliche Eintragspfade für die marinen Plastikinseln. Leider liefern auch wir mit unserem Lebensstil in Österreich einen Beitrag. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Großteil des Plastiks in der Donau aus nicht eindeutig zuordenbaren Quellen stammt.“
Für die Studie wurde eine neue Messmethodik entwickelt. Die Beprobung erfolgte jeweils bei fünf unterschiedlichen Wasserständen an zwei Messstellen an der Donau, um ein Tiefen- und ein Querprofil zu erstellen. Die Ergebnisse zeigen, dass in Österreich Plastik in die Donau gelangt. Der österreichische Beitrag zur Gesamtbelastung des Schwarzen Meeres ist allerdings gering. Die abgeschätzte Fracht in Hainburg beträgt durchschnittlich zwischen 25 und 145 kg täglich. Der Großteil gelangt als Abfall über Windverfrachtung oder Abschwemmungen in die Umwelt, ein weitaus geringerer Anteil stammt aus industriellen Prozessen. „Unser Ziel ist es, Menschen und Ökosystem zu schützen. Auf Basis der nun vorliegenden Daten können wir weitere Schritte in Angriff nehmen“, meint Bundesminister Rupprechter.
Donaumessfahrt 2013
Im September 2013 fand die weltweit größte wissenschaftliche Flussexpedition mit den bisher umfangreichsten Untersuchungen der gesamten Donau statt. Ein internationales Team aus 20 WissenschafterInnen hat sechs Wochen lang 2.400 km Donaustrecke an 68 Probenstellen in 14 Donauländern untersucht. 800 einzelne Parameter wurden dabei unter die Lupe genommen und neue Methoden getestet. Festgestellt wurde ein erfreulich hohes Maß an biologischer Vielfalt mit insgesamt 1300 Arten, darunter 67 Fischarten. Nährstoffbelastungen durch Stickstoff und Phosphor sind gesunken, mehrere 100 neuaufkommende Substanzen wurden dokumentiert, zumeist in extrem niedrigen Konzentrationen. Verbesserungswürdig sind Lebensraumstrukturen, die Wandermöglichkeiten für Fische, Überflutungsräume und die Anbindung der Auen.
Foto: BM Rupprechter und die IKSD präsentierten den Joint Danube Survey zur Wasserqualität der Donau.