„Verantwortungsvolles Wirtschaften, um so nachhaltigen Wert zu schaffen, ist ein Grundwert Raiffeisens“, meint Walter Rothensteiner, RZB-Generaldirektor und Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands. Grund genug einen Wertschöpfungsbericht zu erstellen - übrigens den ersten einer mehrstufigen Bankengruppe im deutschsprachigen Raum.
Gemeinsam mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung unter Leitung von Christian Helmenstein wurden die relevante Daten in Form gegossen. „Mit dem vorliegenden Bericht stellen wir unseren ökonomischen Fußabdruck transparent dar. Die gesamte Wertschöpfung der Raiffeisen Bankengruppe inklusive aller daraus resultierender Effekte wurde erhoben“, sagt Rothensteiner.
Über sechs Milliarden Euro
Der Untertitel des Berichts verspricht volkswirtschaftliche Leistung und fiskalischer Beitrag der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich im Jahr 2013: in diesem Jahr erwirtschaftete die Raiffeisen Bankengruppe (RBG) eine gesamte Bruttowertschöpfung von 6,1 Mrd. Euro und damit fast allein die Hälfte der Wertschöpfung aller Finanzdienstleister (13,5 Mrd.) in Österreich. Der Beitrag zum österreichischen Bruttoinlandsprodukt beträgt 2,13 Prozent.
Mehr als 27.000 Mitarbeiter hat die RBG beschäftigt und von jedem RBG-Arbeitsplatz hängt hochgerechnet in etwa ein weiterer Beschäftigungsplatz ab. Genau genommen ist sogar jeder 51. Arbeitsplatz in Produktions- oder Dienstleistungsbetrieben direkt, indirekt oder induziert der RBG in Österreich zuzuschreiben, heißt es im Wertschöpfungsbericht.
RBG-Einkommenseffekte
„Der Wertschöpfungsbericht ermöglicht einen neuen Blickwinkel auf die vielschichtigen Leistungen der Raiffeisen Bankengruppe. Erstmalig ist nun sichtbar, welche Vorleistungsverflechtungen und Einkommenseffekte in anderen Sektoren durch die Raiffeisen Bankengruppe generiert werden“, macht Andrea Weber, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements der RZB-Gruppe deutlich. So konnten die Berichtsanalysten unter anderem ausarbeiten, dass jeder von der RBG erwirtschaftete Euro weitere 1,1 Euro an Wertschöpfung auslöst. Daraus lässt sich wiederum ableiten, dass jeder 47. erwirtschaftete Euro in Österreich direkt, indirekt oder induziert der RBG zuzuschreiben ist.
Die regionalwirtschaftliche Datenanalyse brachte zum Vorschein, dass die Raiffeisenbanken, gemessen am gesamtösterreichischen Wertschöpfungsanteil von 1,03 Prozent, insbesondere in den grenznahen Regionen erheblich größere Bedeutung haben. In Osttirol kommt Raiffeisen auf einen Bruttowertschöpfungsanteil von über 2,35 Prozent. Dazu meint der Generalsekretär des Österreichischen Raiffeisenverbands und Mitinitiator des Berichts, Andreas Pangl: „Die große Bedeutung der traditionell stark regionalen Verankerung wird jetzt mit Fakten belegt. Als finanzieller Nahversorger übernimmt Raiffeisen in diesen Gebieten zahlreiche Aufgaben, die über das klassische Bankgeschäft hinausgehen.“
Was die Steuern und Abgaben anlangt, so konnte sich der Fiskus 2013 über mehr als zwei Mrd. Euro von der RBG freuen. Zum Vergleich: die motorbezogenen Versicherungssteuer brachte 1,9 Mrd. Euro, alle immobilienbezogenen Steuern (Grundsteuer und Grunderwerbsteuer) 1,5 Mrd. Euro. Mehr als ein Viertel der gesamten Bankenabgabe 2013 kam von RBG, dazu Walter Rothensteiner: „Das Ding gehört weg“.
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Walter Rothensteiner, Andrea Weber, Andreas Pangl, Christian Helmenstein (v.r.n.l.)