09 Apr 2024
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Autor:
red/ag
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Die Erste Group vergab im abgelaufenen Jahr in Österreich sowie Zentral- und Osteuropa 125,5 Millionen Euro an Finanzierungen für soziale Organisationen, Start-Ups und Kleinunternehmen. Seit dem Start 2016 beträgt das Gesamtkreditvolumen für soziale Finanzierungen rund 600 Millionen Euro. Bis 2030 soll insgesamt eine Milliarde Euro bereitgestellt werden. „Seit über 200 Jahren sehen wir es als unsere Aufgabe, Wohlstand für alle Menschen in der Region zu schaffen. Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen sind essenziell für die Förderung einer gerechten und integrativen Gesellschaft. Basierend darauf legt das Social Banking der Erste Group seit fast zehn Jahren den Schwerpunkt auf die Menschen und vor allem auf ihre finanzielle Gesundheit“,sagt Willi Cernko, CEO der Erste Group.
Social Banking: 200.000 Arbeitsplätze bis 2030 schaffen
Social Banking bedeutet, mit Finanzierungen zur Verbesserung der sozialen Situation von Menschen sowie der wirtschaftlichen Lage von Unternehmen oder sozialen Organisationen beizutragen. Im Jahr 2023 wurden rund 6.400 neue Kund:innen in dieser Form unterstützt. Seit dem Start der Social Banking-Initiative im Jahr 2016 profitierten somit bereits knapp 50.000 Kund:innen nachhaltig. Neben der Förderung von innovativen Sozialunternehmen tragen die Finanzierungen zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen bei: So konnten seit 2016 fast 100.000 Jobs geschaffen oder erhalten werden. Knapp zwei Drittel davon sind Arbeitsplätze für Frauen, 30 Prozent für Menschen aus marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen. Bis 2030 sollen insgesamt 200.000 Jobs geschaffen oder erhalten werden.
Die im Zuge des kürzlich veröffentlichten Social Impact Reports durchgeführte Befragung unter Social Banking-Kund:innen zeigt: 67 Prozent konnten laut eigenen Angaben ihre wirtschaftliche Gesamtsituation verbessern. Peter Surek, CEO der Erste Social Finance Holding: „Durch unsere Tätigkeit tragen wir maßgeblich zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen, zur Stärkung von sozialen Organisationen, zur Finanzierung von leistbarem Wohnraum und dem Empowerment von Menschen aus gesellschaftlichen Randgruppen bei. Wir werden unsere Anstrengungen in Sachen Beratung und Bereitstellung von Finanzierungen weiter intensivieren und auch in Zukunft ein verlässlicher Partner für unsere knapp 50.000 Kund:innen in Österreich und CEE sein.”
Innovative Finanzierungslösungen für soziale Unternehmen
Für soziale Organisationen, Kleinstunternehmen und Start-Ups stellt die Finanzierung ihres laufenden Betriebs oder die Realisierung von neuen Projekten eine große Herausforderung dar. Die Gründe sind vielfältig: Von geringer Eigenkapitalausstattung, fehlenden Sicherheiten bis hin zu unerprobten Innovationen. Bewährte Finanzierungsmethoden stoßen bei sozialen Unternehmen aufgrund der schwierigen Messbarkeit des „Erfolgs“ oftmals an ihre Grenzen. Deshalb bedient sich das Social Banking innovativer Finanzinstrumente wie beispielsweise „Quasi Equity“ (Mezzanin-Finanzierungen). Als nachrangiges Darlehen stellt Quasi Equity eine wirkungsvolle Methode dar, um die Kapitalbasis von Unternehmen und Organisationen zu stärken, ohne dabei Einfluss auf die bestehende Eigentümerstruktur zu nehmen. Die gestärkte Kapitalbasis macht das Unternehmen außerdem attraktiver für Fremdkapitalgeber:innen. Neben Sozialunternehmen werden auch soziale Wohnbau- und Infrastrukturprojekte sowie gemeinnützige Organisationen durch Quasi Equity unterstützt.
Ein weiteres innovatives Instrument sind Social Impact Bonds. Der öffentliche Sektor nutzt sie, um innovative Lösungen für dringende soziale Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit oder Aufgaben im Gesundheitssektor zu testen. Diese Lösungen werden von sozialen Organisationen entworfen sowie getestet und von Impact-Investor:innen vorfinanziert. Werden die im Vorfeld vertraglich vereinbarten Wirkungsziele der Initiativen erreicht, zahlt der öffentliche Sektor die vorfinanzierten Investitionen inklusive einer Erfolgsprämie an die Kapitalgeber:innen zurück. Darüber hinaus ist zu betonen, dass mit diesem Instrument soziale Innovationen ohne Steuergeld angestoßen werden können. Das befähigt Sozialunternehmen Risiken einzugehen und neue Projekte zu starten. Ein "Best Practice" dafür ist atempo, ein Sozialunternehmen aus Graz, das die Umschulung zur Pflegekraft mit ihrer digitalen Ausbildung ermöglicht und damit einen Beitrag gegen den Pflegekräftemangel leistet. Bisher konnten 52 Personen für die Pflege gewonnen werden.
Über das Social Banking der Erste Group
Das Social Banking der Erste Group unterstützt in allen Kernmärkten armutsgefährdete Menschen, indem sie die Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Finanzierung von Unternehmensgründer:innen, Kleinstunternehmen und soziale Organisationen fördern. Außerdem bieten die Social Banking-Programme für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten spezielle Beratungs- und Finanzlösungen für Einzelpersonen und Familien in Not und helfen ihnen beispielsweise bei der Bewältigung von existenzgefährdenden Problemen wie etwa Überschuldung. Darüber hinaus werden im Rahmen der Pilotprojekte des Social Banking im Bereich des sozialen Wohnbaus innovative Ansätze erprobt, um marginalisierten Bevölkerungsgruppen den Zugang zu leistbarem Wohnraum zu erleichtern. Mit seinen Initiativen und Projekten leistet Social Banking einen wertvollen Beitrag zur Erfüllung von neun der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die sich die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen bis 2030 gesetzt haben.