02 Okt 2023
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Autor:
ots/red
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Auch wenn die Starkregen- und Unwetterereignisse der letzten Wochen und Monate es nicht vermuten lassen – das Element Wasser droht in immer mehr Regionen der Erde knapp zu werden. Auch hierzulande sind die historisch niedrigen Pegelstände vieler Seen zu Jahresbeginn noch nicht vergessen. Eine
aktuelle Umfrage des digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts Marketagent unter mehr als 1.000 Befragten beleuchtet jetzt, wie die Österreicher*innen die Trinkwasserversorgung hierzulande einschätzen und wie bewusst sie mit dem „blauen Gold“ umgehen.
Wasser – das wahre Gold
Die Erdoberfläche ist zwar zu ca. 70% mit Wasser bedeckt, doch nur rund 3 Prozent davon sind trinkbares Süßwasser und wiederum nur ein Bruchteil davon ist für den Menschen zugänglich. Laut dem Weltwasserbericht der Vereinten Nationen leben bereits jetzt mehr als drei Milliarden Menschen in Ländern mit Wassermangel. Der Klimawandel und die damit einhergehenden längeren und häufigeren Dürreperioden verstärken diese Entwicklung noch. Andernorts sind die Menschen von extremen Starkregenereignissen und Überflutungen betroffen.
Österreich ist, was das „blaue Gold“ betrifft, noch eine Insel der Seligen. Ein Umstand, der in der Bevölkerung auch besonders wertgeschätzt wird. Laut einer aktuellen Marketagent-Umfrage unter 1.017 Befragten im Alter von 14 bis 75 Jahren führt der Zugang zu sauberem Trink- und Quellwasser mit 85% Zustimmung klar das Ranking der wertvollsten Errungenschaft Österreichs an – noch vor der umfassenden Gesundheitsversorgung (75%) und der guten Luftqualität (71%). Wenig überraschend machen sich daher rund zwei Drittel aktuell kaum oder gar keine Sorgen um die heimische Trinkwasserversorgung.
„Die Erkenntnis, dass der Klimawandel auch hierzulande Spuren hinterlassen wird, ist aber natürlich in der Bevölkerung angekommen.
Jede*r Zweite befürchtet, dass es in 10 Jahren Probleme mit der Verfügbarkeit von Wasser in Österreich geben wird“, erläutert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.
Besonders im Osten und Westen haben die Menschen dieses Jahr ein Minus in den Regenmengen wahrgenommen. Die Bilder der historisch niedrigen Pegelstände an Österreichs Seen sind vielen noch in trauriger Erinnerung. So berichten insgesamt fast zwei Drittel der Befragten, dass ihnen Rückgänge bei den heimischen Gewässern aufgefallen sind. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer*innen gibt sich nicht der Illusion hin, dass es sich bei den Veränderungen in den Niederschlagsmengen um temporäre Erscheinungen handelt. Vielmehr schätzen 57% diese als nachhaltige Entwicklung ein.
Sparsamer Umgang mit dem kostbaren Gut
Umso wichtiger ist ein besonnener und bewusster Umgang mit dem kostbaren Gut. „Was den eigenen Wasserverbrauch betrifft, wird wie so oft eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sichtbar. Zwar geben acht von zehn Befragten an, auf ihren alltäglichen Umgang mit dem wertvollen Nass zu achten, genaue Kenntnis über die tatsächlich genutzten Mengen hat aber nur rund jede*r Fünfte“, so Thomas Schwabl. In Einklang damit wird der persönliche Wasserverbrauch von den Umfrageteilnehmer*innen massiv unterbewertet. Im Schnitt wird die genutzte H2O-Menge auf 75 Liter pro Tag geschätzt und liegt damit nur bei rund der Hälfte des tatsächlich verbrauchten Betrags, den das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft mit durchschnittlich
130 Liter pro Tag und Kopf angibt. Hier gilt es also noch eine ordentliche Portion Aufklärungsarbeit zu leisten.
Die Bereitschaft, einen Beitrag zur Sicherung der Wasserversorgung zu leisten, ist in der Bevölkerung auf jeden Fall vorhanden. Die Mehrheit der Befragten sieht die Verantwortung für die Abwendung einer drohenden Wasserknappheit klar in den Händen der Bürgerinnen und Bürger selbst (63%). Mögliche Gegenmaßnahmen, die auf großen Rückhalt in der Allgemeinheit stoßen, sind ein Autowasch-Verbot (78%) sowie ein Einlass-Verbot von privaten Pools (75%). Eine Festsetzung bestimmter Gebrauchszeiten von Wasser in privaten Haushalten würde hingegen mehrheitlich abgelehnt werden.