28 Jun 2024
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Autor:
red/ag
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Die Wiener Linien erweitern ihr Straßenbahnnetz und verdichten mit der neuen Linie 27 das Öffi-Angebot in Floridsdorf und der Donaustadt. Da ein dichteres Öffi-Netz entsprechende Infrastruktur benötigt, investiert der Verkehrsbetrieb verstärkt in die Modernisierung seiner Bahnhöfe und Gleise. Die Remise Kagran wird in den kommenden zehn Jahren modernisiert und erweitert, um zusätzliche Abstell- und Werkstatt-Kapazitäten für Straßenbahnen zu schaffen. Der Ausbau der Remise ist Anlass für ein umfassendes Stadtentwicklungsprojekt in Kagran, das auf verschiedenen Ebenen Mehrwert für die Grätzel-Bewohner*innen bringt.
900 Wohnungen und 20.000 m² Grünfläche
Das Projekt entsteht auf einer Gesamtfläche von rund 35.000 m², wovon ca. 20.000 m² und damit mehr als die Hälfte des Areals begrünt werden. Um den Platz in der Stadt effizient zu nutzen, werden direkt über der Remise rund 900 Wohnungen errichtet. Die Hälfte davon ist gefördert und leistbares Wohnen damit garantiert. Kindergarten und Nahversorger finden im Gebäude ebenso Platz wie weitere Bäume und Grünflächen auf Zwischengeschoßen und Dächern. Beim gesamten Vorhaben sind Klimaschutz, Energieeffizienz, Schallschutz und eine intelligente Flächennutzung erklärte Ziele.
Architekturwettbewerb startet
Im Rahmen eines Architekturwettbewerbs werden in den kommenden Monaten konkrete Gestaltungsentwürfe erarbeitet. Eine Jury bestehend aus Architekt*innen und Verkehrsplaner*innen sowie Vertreter*innen von Stadt Wien, Bezirk, Wiener Linien und Bauträgern wird bis Anfang 2025 das Siegerprojekt küren. Durchgeführt wird das Bauvorhaben von einem Konsortium aus vier Bauträgern, die als Bestbieter aus einem zweistufigen, europaweiten Ausschreibungsprozess hervorgegangen sind. Das Konsortium besteht aus den Bauträgern „Neues Leben“ und ARWAG sowie den Immobilienentwicklern Soravia und S+B Gruppe. „Neues Leben“ und ARWAG sind für die Errichtung der geförderten Wohneinheiten zuständig, Soravia und S+B Gruppe decken den freifinanzierten Bereich ab. Die Planung der Straßenbahn-Remise liegt in der Verantwortung der Wiener Linien. Der komplette Umbau wird bei laufendem Betrieb des Bimbahnhofs stattfinden.
Klimaschutz durch Begrünung, Entsiegelung und Verdichtung
Öffi-Stadtrat Peter Hanke: „Wiens Öffi-Netz wächst – Wir nützen die Modernisierung und Erweiterung der Remise Kagran, um das Grätzel zu attraktivieren und Mehrwert für die Bewohner*innen zu schaffen. Durch Begrünungen, Nachverdichtung und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs schützen wir das Klima und steigern die Lebensqualität in der Stadt noch weiter. Wien bekommt ein multifunktionales Gebäude, das öffentlichen Verkehr, Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereint und damit ein zukunftsweisendes Vorzeigeprojekt für ganz Europa ist.“
Planungsstadträtin Ulli Sima: „Die Neuentwicklung der Remise Kagran kombiniert innovative Stadtentwicklung und Klimaschutz mit dem Ausbau nachhaltiger Mobilität. Die künftigen Bewohner*innen werden in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und Bildungseinrichtungen leben. Auf dem Dach der Remise entsteht mit dem Wohngebietspark eine einladende Grün- und Freizeitoase. Wir begrünen und kühlen, sorgen für mehr nachhaltige Mobilität und errichten leistbaren Wohnraum!“
Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál: „Wien beweist hier erneut, dass die sanfte Nachverdichtung in unserer Stadt mehr als nur ein Schlagwort ist. Um den hohen Standard der Lebensqualität zu garantieren, müssen viele Aspekte berücksichtigt und ganzheitlich gedacht werden. Besonders wichtig ist dabei das Prinzip der Leistbarkeit. Deswegen ist es umso erfreulicher, dass hier 500 geförderte Wohnungen entstehen, die den dringend gebrauchten leistbaren Wohnraum für Generationen garantieren.“
Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich: „Wien wächst, Öffis und Infrastruktur wachsen mit. Durch den Umbau der Remise verdoppeln wir die Abstellflächen für unsere Straßenbahnen in Kagran und bringen den Bim-Bahnhof auf den neuesten Stand der Technik. Wir bauen das klimafreundliche Öffi-Angebot aus und schaffen damit eine wichtige Voraussetzung für die Mobilitätswende und eine nachhaltige Zukunft der Stadt.“
Facts zum Ausbau der Remise:
• Die Fläche des Straßenbahnhofs wird von derzeit rund 13.000 m² auf rund 35.000 m² erweitert.
• Die Zahl der Abstellflächen wird von aktuell 32 auf 72 mehr als verdoppelt.