27 Jun 2019
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Autor:
red/ag
/ Gerald Lechner/TRIGOS NÖ Gala
Der Preis holt jene Unternehmen vor den Vorhang, die ihre gesellschaftliche Verantwortung vorbildhaft wahrnehmen und nachhaltiges Handeln erfolgreich in ihrer Strategie umgesetzt haben. „Die ausgezeichneten Unternehmerinnen und Unternehmen sind Vorzeigebeispiele, wenn es um verantwortliches Wirtschaften und Nachhaltigkeit geht. Mit ihren innovativen Projekten und ihrem Engagement zeigen sie eindrucksvoll, wofür der TRIOGS steht“, zeigt sich Landesrätin Petra Bohuslav erfreut.
Der TRIGOS Niederösterreich, hinter dem eine breite Trägerschaft aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft steht, wurde heuer in Niederösterreich zum sechsten Mal vergeben. Insgesamt nahmen heuer 40 Projekte aus Niederösterreich teil – das waren österreichweit die meisten Einreichungen. Die große Bandbreite an qualitativ hochwertigen und thematisch sehr unterschiedlichen Projekten, von Unternehmen aller Größenordnung, machte es für die Jury daher nicht einfach, neun Unternehmen zu nominieren und drei davon auszuzeichnen.
Ausgezeichnet wurden in den Kategorien:
Vorbildliche Projekte: Biogast mit „Biogast Messe 2018: Erste Messe mit Umweltzeichen“
Regionale Wertschaffung: Styx Naturcosmetik mit „Schatzsuche im Mostviertel“
Klimaschutz: Windkraft Simonsfeld mit „Globale Verantwortung als regionale Herausforderung“
Sonderpreis: Gesa mit „Haus des Lernens“
Nach dem Erfolg in diesem Jahr, wird das Land Niederösterreich außerdem als Pilotregion für eine österreichweite Befragung zur Verfügung stehen (www.trigos.at/zukunftsbarometer): „Gemeinsam mit der TRIGOS Bundesträgerschaft starten wir eine Befragung von Unternehmen zur Zukunftsfähigkeit. Ziel des Projekts ist es, einen vertiefenden Einblick in die unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungsstrategien zu erhalten“, so Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav vorab.
Die Projekte der NÖ Preisträger im Detail:
In der Kategorie „Vorbildliche Projekte“ gewinnt die Biogast GmbH aus Zwettl mit dem Projekt „BIOGAST Messe 2018: Erste Messe mit Umweltzeichen“. Die BIOGAST vermittelt Einkäuferinnen und Einkäufern aus Gastronomie, Hotellerie und Gemeinschaftsverpflegung alljährlich die spannendsten Bio-Trends. 190 Aussteller halfen im Jahr 2018 tatkräftig mit, das durchgängig ökologische Eventkonzept umzusetzen. Die Messebesucher wurden mit regionalen, nachhaltigen und biologischen Zutaten verköstigt, die Getränke ausschließlich in Mehrwegflaschen angeboten, Mehrweggeschirr in einer Waschstraße gereinigt oder wiederverwendbare Mehrweg-Teppichfliesen verlegt. Durch diese Maßnahmen konnte der Müll auf ein Minimum (2 kg/Aussteller) reduziert werden. Zusätzlich wurde ein umfassendes Mobilitätskonzept mit Shuttleservices und E-Carsharing umgesetzt. Damit wurde zum ersten Mal nicht nur ein Event, sondern eine ganze Messe mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
Der Sieg in der Kategorie „Regionale Wertschaffung“ geht an das Projekt „Schatzsuche im Mostviertel“ der STYX Naturcosmetic GmbH aus Ober-Grafendorf. STYX wurde 1965 gegründet und ist Hersteller von Naturkosmetik-Produkten mit einem konsequenten Fokus auf Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit dem von STYX initiierten Projekt „Schatzsuche im Mostviertel" wurde die Region um ein attraktives Angebot im sanften Tourismus bereichert. Eine Schatzkarte mit 11 Unternehmen führt die Gäste gezielt zu den hier verwurzelten Betrieben, wo ihnen durch Betriebsführungen die Schätze der Region gezeigt werden. Die Unternehmen erreichen so neue Kundengruppen und bringen Gästen die Herausforderungen und Besonderheiten nachhaltiger Produktionsweisen nahe.
Gewinner in der Kategorie „Klimaschutz“ ist Windkraft Simonsfeld AG aus Ernstbrunn mit dem Projekt „Globale Verantwortung als regionale Herausforderung“. Die Windkraft Simonsfeld AG strebt an, als Botschafter der Energiewende wahrgenommen zu werden. Die neue Geschäftsstrategie ist an vier globale Nachhaltigkeitsziele der UN angelehnt und schreibt eine nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens vor. Daraus entstanden unter anderem Energieprojektkooperationen im In- und Ausland, Themenabende, Veranstaltungen und energiepolitische Engagements in der Region. Allein 2018 konnten durch verschiedene Dialogveranstaltungen mehr als 1.200 Menschen erreicht und für aktiven Klimaschutz gewonnen werden. Die Jury ist von der umfassenden Stakeholder Einbindung und der auf den UN-Nachhaltigkeitszielen basierenden Strategie begeistert.
Der niederösterreichische Sonderpreis geht an Gesa mit ihrem „Haus des Lernens“ in St. Pölten. Das Unternehmen ist durch besonderes Engagement hervorgestochen. Die Sanierungs- und Beschäftigungs-GmbH, kurz Gesa, ist ein sozialökonomischer Betrieb mit dem Hauptziel der nachhaltigen Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den Arbeitsmarkt.
Nach einigen Standort-Provisorien begann man 2016 mit dem Bau des „Haus des Lernens“, einer nachhaltigen Büro- und Arbeitsstätte, wo jährlich über 400 Arbeitssuchende beraten, qualifiziert und beschäftigt werden. Das Gebäude ist mit 1.236 m² das größte strohgedämmte Holzriegelhaus Österreichs. Zu 90% wurden natürlich nachwachsende Baumaterialien eingesetzt: Holz, Stroh, Hanf und Lehm. Durch diese spezielle Bauweise erhielt das Gebäude auch internationale Beachtung. Der Energieverbrauch ist ca. 55-60% niedriger als bei der herkömmlichen Form. Zudem wurden beim Bau zusätzlich ca. 25 arbeitsmarktferne Personen beschäftigt und qualifiziert.