30 Nov 2020
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Autor:
red/ag
/ Techno-Z/Johannes Felsch
Bild: Pilkington Austria-Geschäftsführer Hubert Schwarz und Techno-Z-Geschäftsführer Mag. Werner Pfeiffenberger MBA vor der neuen BiPV-Fassade des Techno-Z.
Vor 30 Jahren wurde das Techno-Z Bischofshofen in Mitterberghütten eröffnet. Zum runden Geburtstag präsentieren das Techno-Z und die Glasexperten der Pilkington Austria GmbH eine Weltneuheit: Der Bauteil Techno 2 hat eine neue Fassade mit integrierter Photovoltaik erhalten.
„30 Jahre Techno-Z in Bischofshofen – das ist eine echte Erfolgsgeschichte“, sagt Mag. Werner Pfeiffenberger MBA, Geschäftsführer der Techno-Z Verbund GmbH. „Am 18. September 1990 wurde der erste Bauteil eröffnet. Damals waren 13 Firmen mit insgesamt 40 Mitarbeitern eingemietet – heute haben wir hier 25 Unternehmen mit über 300 Dienstnehmern.“
Mitverantwortlich für den Erfolgskurs sei das Techno-Z-Konzept, so Pfeiffenberger: „Wir verstehen uns als innovativer Infrastrukturanbieter, der für seine Kunden beste Rahmenbedingungen und partnerschaftliche Zusammenarbeit bietet. Wir begleiten und unterstützen unsere Betriebe in ihrem Wachstum und bei der Realisierung ihrer Zukunftspläne. Dafür bringen wir unser einzigartiges Know-how in der Immobilienentwicklung und im Facility Management ein und stellen ein starkes Netzwerk zur Verfügung.“
BIPV-FASSADE FÜR DIE ENERGIEWENDE
Bestes Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit ist die neue BiPV-Fassade (BiPV steht für Building integrated Photovoltaic) am Bauteil Techno 2. Das weltweit einzigartige Projekt hat das Techno-Z gemeinsam mit Pilkington Austria GmbH mit Sitz im Techno-Z Bischofshofen realisiert.
Die bislang beispiellose Innovation weist den Weg in eine ökologische Zukunft: „Das Regierungsprogramm sieht vor, dass Österreichs Stromverbrauch bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien abgedeckt werden soll“, erklärt Hubert Schwarz, Geschäftsführer der Pilkington Austria GmbH. „Für die Realisierung ist ein Zubau von 27 TWh Ökostrom notwendig, davon sollen 11 TWh durch den Ausbau der Photovoltaik entstehen (vgl. Entwurf Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz EAG). Die Nutzung der Dachflächen reicht dafür aber nicht aus – es müssen auch die Fassaden mit einbezogen werden.“
Mit gebäudeintegrierter Photovoltaik beschäftigen sich viele Unternehmen. Herkömmliche BiPV-Gläser können in der Regel nur im Brüstungsbereich eingesetzt werden, da die Lichtdurchlässigkeit nicht gegeben oder zu gering ist. Genau hier setzt die Innovation von Pilkington an: „Durch den Einsatz der transparenten Solargläser (Pilkington Sunplus BiPV) kann die BiPV-Fassade über den gesamten Brüstungs- und Fensterbereich gezogen werden und die Fläche optimal zur Energiegewinnung ausnutzen“, sagt DI Michael Lackner, Product Manager bei Pilkington. „Die Verglasung gewährleistet eine gute Sicht nach außen und lässt ausreichend Tageslicht durch, damit sich die Mitarbeiter in den Büroräumen wohl fühlen.“ Integrierte Sonnenschutzfolien verhindern zudem die Aufheizung des Gebäudes. Laut Berechnungen wird die BiPV-Fassade einen jährlichen Energieertrag von ca 4.700 KW/h liefern – das entspricht etwa dem Stromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts.
EUROPÄISCHES KOMPETENZZENTRUM IN BISCHOFSHOFEN
Die Projektierung und Installation der BiPV-Fassade auf dem Techno 2 wurde durch das EU-Forschungsprojekts Horizon 2020 kofinanziert. Die verbleibenden Kosten teilen sich Pilkington und das Techno-Z zu gleichen Teilen. Die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) überwacht im Auftrag der EU ein Jahr lang die Leistungsdaten der Weltneuheit aus Bischofshofen.
Durch die Errichtung der BiPV-Fassade wurde aber bereits jetzt viel Know-how gewonnen, das dem Standort Bischofshofen entscheidende Wettbewerbsvorteile beschert. Dank des einzigartigen Pilotprojekts wird Pilkington Austria innerhalb der NSG Gruppe im Segment Architectural Glass Europe zum europäischen Kompetenzzentrum für BiPV aufgebaut. Die NSG Group ist in über 100 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 27.000 Mitarbeiter