Die Studie „Publizitätspflicht zur Nachhaltigkeit“ (PuNa-Studie) des Potsdamer Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung, IASS, verfasst von der BAUM Consult GmbH, analysierte 14 Nachhaltigkeitsrahmenwerke. Ziel war es, einen Anforderungskatalog zu entwickeln, der eine global gültige standardisierte und vergleichbare Berichterstattung zulässt.
„Um Greenwashing zu verhindern, sind verlässliche und vergleichbare Informationen unabdingbar“, sagt Christian Felber, Affiliate Scholar am IASS und Leiter der Studie. „Die Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen müssen so selbstverständlich und rigoros geprüft werden wie deren Finanzbilanzen. Dafür sind die der Nachhaltigkeitsleistung zugrunde liegenden Informationen durch Nachweise zu belegen. Es ist eine Prüfung (Audit) der Berichtsinhalte nach vorgegebenen Standards durch eine qualifizierte externe Instanz vorgesehen, die es Stakeholdern und Gesetzgebung ermöglicht, Berichtsinhalte und -ergebnisse als Entscheidungs- und Regulierungsgrundlage heranzuziehen“, so der Studienleiter, der 2018 u. a. wegen der Entwicklung der Gemeinwohl-Ökonomie als Senior Fellow an das Institut berufen wurde.
Die mit untersuchte Gemeinwohl-Bilanz schneidet in der Bewertung aller Anforderungen sehr gut ab, siehe Ergebnis-Tabelle. Felber war als Mitentwickler des Instruments weder Teil des Redaktionsteams noch in die Bewertung der Standards eingebunden. Die analysierten Rahmenwerke stammen aus vier verschiedenen Kategorien – von Verhaltenskodizes für nachhaltig-ethisches Unternehmerhandeln (zum Beispiel die OECD-Leitsätze) über die Vorgaben für ein Nachhaltigkeitsmanagement (etwa die Norm ISO 26000) und Nachhaltigkeitsberichterstattung (GRI, DNK, Gemeinwohl-Bilanz, B Corp) bis zu Auswahlinstrumenten von nachhaltigen Aktien-Indices und Fonds (beispielsweise der Natur-Aktien-Index, NAI).
Studie zum Download:
https://bit.ly/32VFV4l