18 Okt 2023
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Autor:
red/ag
/ Felix Werinos
Die neu gegründete Klimapartnerschaft.at kann mit RINGANA als erstes teilnehmendes Unternehmen endlich in die Umsetzung gehen. Konkret werden 138,9 ha der Natur zurückgegeben. Um die Initiative auch von fachlicher Seite solide aufzustellen, konnten bereits starke Partner gewonnen werden, beispielsweise die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wie auch die Universität für Bodenkultur in Wien (BoKu) sowie die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Das Ziel ist, die Biodiversität zu fördern, den Klimawandel zu entschleunigen und dabei einen neuen Standard im Klimaschutz zu schaffen. Dies ist ein weiterer Schritt im Nachhaltigkeitsmosaik des Frischkosmetik- und Nahrungsergänzungsmittel-Herstellers aus der Steiermark. Dabei sollen weitere mittelständische Unternehmen für diese Partnerschaft motiviert werden.
Mehr als 99 Prozent aller österreichischen Wälder unterliegen dem menschlichen Einfluss. Die Wissenschaft ist sich weitestgehend einig, dass für einen erfolgreichen Umweltschutz die wenigen vorhandenen Primärwälder und Naturwälder erhalten sowie Schutzgebietsflächen erweitert werden müssen. “Sie sind ein bedeutsamer Genpool sowie ein Refugium der europäischen Biodiversität. Langfristig betrachtet sind die Flächen der Schutzgebiete jedoch zu klein, um den Artenschwund kompensieren zu können. Es wird daher notwendig sein, auch bewirtschaftete Flächen in die Überlegungen des Naturschutzes miteinzubeziehen”, betont Prof. Dr. Dr. h.c. Pierre Ibisch, Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Und genau dafür setzt sich RINGANA im Rahmen der Klimapartnerschaft gemeinsam mit Wissenschaft, Österreichischen Bundesforsten und dem Wildnisgebiet ein. Das mittelständische Unternehmen aus der Steiermark ist sich sicher, dass gehandelt werden muss, und zwar jetzt. Denn auch wenn Österreich zu den artenreichsten Staaten in Europa zählt, ist der Trend stark rückläufig und zeigt, wie wichtig es ist, umgehend zu handeln.
“Werte wie ein bereits erfolgter 40 prozentiger Rückgang der Wirbeltiere in den letzten 30 Jahren sowie die unmittelbare Gefährdung von beispielsweise ca. 50 Prozent der Säugetiere und Brutvögel, fast 100 Prozent der Kriechtiere sowie wesentliche Anteile der Insektenpopulationen sprechen für sich,” so Prof. Dr. Georg Gratzer von der Universität für Bodenkultur, Wien Institut für Waldökologie. Die ÖBf AG als grösste Grundeigentümerin arbeitet von Beginn an eng mit dem Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal zusammen. Sie bringt neben fachlichem Know-how die geeigneten Flächen für zusätzliche Naturschutzprojekte ein: „Wir freuen uns, Teil dieser Klimapartnerschaft zu sein, die einen weiteren wichtigen Baustein für mehr Biodiversitätsschutz in der Region darstellt“, so Stefan Schörghuber, Leitung Stabsstelle Wald-Naturraum-Nachhaltigkeit der Österreichischen Bundesforste.
RINGANA möchte mit der Klimapartnerschaft ein Bewusstsein dafür schaffen, wie Unternehmen ihre Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft übernehmen können: Direkt an das Wildnisgebiet angrenzend stellt RINGANA die finanziellen Mittel, um eine Fläche von 138,9 ha langfristig aus der Nutzung zu nehmen. So kann der Nutzungsdruck auf das Ökosystem verringert werden und der Urwald seine besonderen Fähigkeiten entfalten.
Ein auf diese Weise zunehmend stabiles Ökosystem kann sich anschließend besser gegen den Klimawandel wehren. Der dadurch entstehende Naturwald ist zudem Meister darin, der Atmosphäre CO2 zu entnehmen. Ein Erfolg, den RINGANA im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie in seiner CO2-Bilanz berücksichtigen wird.
Warum gerade das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal?
„Emissionen von schädlichen Klimagasen müssen nicht nur so weit wie möglich vermieden werden. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie setzen wir uns täglich dafür ein, hier immer besser zu werden. Aber sie müssen auch aus der bereits überlasteten Atmosphäre wieder entnommen werden. Naturwälder stellen diese Speicherung langfristig und dadurch klimawirksam sicher.
"Genau deshalb haben wir gemeinsam mit dem Wildnisgebiet und unseren starken Partnern die Klimapartnerschaft ins Leben gerufen“, beschreibt Ulla Wannemacher, Prokuristin und Mitgründerin von RINGANA, die Beweggründe für das Projekt. Das mittelständische Unternehmen aus der Steiermark hat sich dabei bewusst für eine Partnerschaft mit dem Wildnisgebiet entschieden. So wie das Unternehmen in seiner wirtschaftlichen Planung langfristig wachsen will, setzt es auch langfristige Maßstäbe für den Erfolg seiner Nachhaltigkeitsaktivitäten. Der letzte Urwald im Alpenvorland ist vor diesem Hintergrund besonders wichtig. Dafür wurden Rahmenbedingungen entwickelt, unter denen Klimaschutz und Biodiversitätsschutz langfristig und zielgerichtet erfolgt - weitaus strenger, als es am Markt üblich ist.
„Es gibt ja bereits einige Projekte. Aber keines hat uns in der Effektivität oder Transparenz überzeugt. Entscheidend war für uns stets, dass wir einen Weg finden, effektiv der Klimakrise entgegenzuwirken. Nicht nur „dabei“ zu sein, sondern sicherzustellen, dass wir auch hier exzellent sind.Die Klimapartnerschaft ist dabei der nächste große Meilenstein - für uns ein enormer Kraftakt, in den wir gerne langfristig investieren“, betont Andreas Wilfinger, CEO RINGANA.
„Natürlich freue ich mich über jeden Baum, der neu gepflanzt wird. Aber unser Baumbestand ist zum Teil x Jahre alt – ein wahrer Turbo, wenn es um CO2-Emissionen und um den Erhalt der Biodiversität geht. Es freut mich daher sehr, dass wir mit der Klimapartnerschaft weitere wertvolle Waldflächen aus der Nutzung nehmen können und wir bei unserer Arbeit unterstützt werden. Aber vor allem freut es mich auch, dass RINGANA für diese Besonderheit ein Bewusstsein schaffen möchte. Ich begrüße es ausdrücklich, wenn dieses Signal von weiteren Unternehmen – auch des Mittelstands – gehört wird. Jeder Hektar zählt“, so Nina Schönemann, Wildbiologin im Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und Geschäftsführerin der Klimapartnerschaft.at.
Zusammenfassung der Kernpunkte der Klimapartnerschaft
1. Mehr Biodiversität
RINGANA stellt als Klimapartner einen namhaften Betrag zur Verfügung, mit welchem eine Fläche von 138,9 ha um den letzten Urwald der Alpen langfristig aus der Nutzung genommen und der Natur zurückgegeben werden kann.
2. Klimaschutz
Emissionen von schädlichen Klimagasen müssen nicht nur so weit wie möglich vermieden und reduziert werden, sie müssen auch aus der bereits überlasteten Atmosphäre wieder entnommen werden. Speziell geschützte Naturwälder stellen diese Speicherung langfristig und dadurch klimawirksam sicher. Den klimawirksamen Mehrwert der von RINGANA aus der Nutzung gestellten Waldfläche wird im Rahmen der Klimastrategie des Unternehmens als Teil des CO₂- Ausgleichs berücksichtigt.
3. Neuer Standard
Es wurden Rahmenbedingungen entwickelt, unter denen Klimaschutz und Biodiversitätsschutz langfristig zielführend sind – weitaus strenger als am Markt üblich. So sollen notwendige Anforderungen im Klimaschutz etabliert werden. Mit der Klimapartnerschaft investiert RINGANA langfristig und will ein Zeichen für andere mittelständische Unternehmen setzen, sich zu beteiligen. Denn nur langfristiges, gemeinsames Handeln ist effektiv.