04 Nov 2016
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Autor:
red/ag
/ Novomatic
Kürzlich fand zum bereits siebenten Mal das NOVOMATIC Responsible Gaming Symposium im Wiener Novomatic Forum statt. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter dem Motto „Responsible Entertainment – kein Widerspruch in sich“.
Dieses Motto wurde bereits im einleitenden Vortrag von Dr. Fred Luks, Leiter des Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeit der Wirtschaftsuniversität Wien, aufgegriffen: Seines Erachtens ist Responsible Entertainment definitiv nicht als Oxymoron anzusehen. Er begründete dies mit 12 Thesen, deren zentrale Aussage die Verknüpfung von Corporate Responsibility im Kerngeschäft mit einer nachhaltigen Wertschöpfung von Unternehmen war. Demzufolge ist für ein nachhaltiges Unternehmensmanagement auch die Übernahme von Verantwortung für externe Effekte erforderlich, soweit diese in Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens stehen: „In a society that fails, business doesn’t flourish“. Dr. Luks verwies an dieser Stelle auf den CR-Report von NOVOMATIC, der Responsible Entertainment in der ökonomischen Säule des Triple-Bottom-Line-Modells ausweist. Ein deutliches Indiz dafür ist, dass Responsible Entertainment bei NOVOMATIC im Kerngeschäft verankert ist.
Schließlich schlug Dr. Luks in seinem mitreißenden und mitunter bewusst provokativen Vortrag die Brücke zur Kernthese, dass Risiko, Lust und Laune Teil des guten Lebens sind. Er zitierte hierbei Robert Pfaller, wonach genau diese Ambivalenzen „die Gesamtheit dessen bilden, wofür es sich überhaupt zu leben lohnt“. Insgesamt plädierte Dr. Luks für eine offene Diskussion über Lust und Laune, Verantwortung und Unterhaltung, die das Thema insgesamt vorantreiben könnte.
In der nachfolgenden hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion stimmte Dr. Monika Poeckh-Racek, Leiterin Group-CR bei NOVOMATIC und als solche Gastgeberin der Veranstaltung, den zuvor getroffenen Ausführungen von Dr. Luks zu und unterstrich zugleich den Managementansatz der NOVOMATIC-Gruppe bezüglich Spielerschutz und Responsible Entertainment, wonach Responsible Entertainment im Kerngeschäft der operativen Gesellschaften der NOVOMATIC-Gruppe angesiedelt ist. Die Impulsvorträge zu aktuellen Entwicklungen in Österreich hätten dies einmal mehr gezeigt.
Foto: Die Präventionsbeauftragten
Mag. Sabrina Höllinger, Group-Treasury bei NOVOMATIC, sekundierte mit der Feststellung, dass auch aus Investorensicht ein Trend hin zu nachhaltigen Investments bemerkbar ist. Responsible Gaming / Responsible Entertainment ist wesentlich für den Unternehmenserfolg, da dies konzessionserhaltend ist. Mag. Agatha Kalandra, Partnerin bei PwC Österreich, fügte hinzu, dass gerade im Asset Management-Bereich CR-Aspekte mehr an Gewicht gewinnen würden, gefragt sei mehr der Stakeholder Value anstatt des Shareholder Value. Darauf aufbauend sah sich Dr. Luks gefordert, „Essig in den süßen Wein zu gießen“, da zwar ein Trend in diese Richtung festzustellen ist, jedoch durchaus noch Verbesserungspotenzial vorhanden wäre. Er machte dies auch am Beispiel der internationalen Klimapolitik fest, wonach zwar seit 1990 eine Einigung über die Grundsätze bestünde, seither dennoch eine Steigerung der Emissionen zu verzeichnen war. Dr. Luks betonte einmal mehr, dass Corporate Responsibility dort verfolgt werden sollte, wo das jeweilige Kerngeschäft eines Unternehmens betrieben wird. Laura DaSilva, britische CSR-Expertin und auch Leiterin eines der vier parallel stattfindenden Workshops an diesem Tag, ergänzte dahingehend, dass auch jene Unternehmen, die in Sachen CR Nachholbedarf hätten, als Beispiel für andere dienen könnten.
Dr. Ute Andorfer, Suchthilfe-Expertin des Anton Proksch-Instituts, hielt als Teilnehmerin des Auditoriums ergänzend fest, dass sich die Diskussion landläufig auf die Thematik Spielerschutz und Spielverbot beschränken würde. Sie vermisse auch eine entsprechend intensive Auseinandersetzung bezüglich Responsible Drinking, da dies aus einer gesundheitsökonomischen Perspektive das größere Problem darstellen würde. Grundsätzlich war es Dr. Andorfer wichtig festzuhalten, dass eine Sensibilisierung für Responsible Entertainment einem Langstreckenlauf gleicht, Hartnäckigkeit und Ausdauer in der Kommunikation der wesentlichen Werte sei wichtig.
Die Podiumsdiskussion unter lebhafter Beteiligung des Publikums wurde schließlich mit dem gemeinsamen Wunsch nach einer weitergehenden, offenen Diskussion unter Beteiligung aller relevanten Stakeholder beendet.
Nach einer kurzen Mittagspause fanden vier Workshops parallel statt, die zur Freude der Veranstalter durchweg gut besucht waren: Während im ersten Workshop Laura DaSilva unter dem Titel „Trends in growth BY doing good“ direkt auf den Vortrag am Vormittag referenzierte, widmeten sich Dr. Alfred Uhl und Dr. Alexandra Puhm (beide Gesundheit Österreich GmbH) dem Thema „Entstigmatisierung von Suchterkrankungen“. Besonderen Anklang fand der dritte Workshop, der von Prof. Rudolf Taschner gestaltet wurde: „Von Glück und Zufall“ genoss großen Beifall unter den Teilnehmern. Ebenso positives Feedback erhielt der vierte Workshop unter dem Titel „Responsible Gaming online – the next generation“, der die Zukunftstrends und technischen Möglichkeiten von Spielerschutz im Online-Bereich beleuchtete und von der NOVOMATIC-Expertin Barbara Zemann geleitet wurde.
Den krönenden Abschluss des Symposiums bildete wie stets die Verleihung der Lehrgangszertifikate an die erfolgreichen Absolventen des Präventionsbeauftragten-Lehrgangs, der seit mehreren Jahren in fachlicher Kooperation mit dem Anton-Proksch-Institut in Wien stattfindet und auch außerhalb der NOVOMATIC-Gruppe hohes Ansehen genießt.