„In unseren Ozeanen befinden sich bis zu 100 Millionen Tonnen Plastikmüll. Geschätzte 80 bis 90 Prozent stammen von Haus- und Industrieabfällen, darunter verschmutzter und teilweise auch giftiger Plastikmüll aus Industriestaaten, der – gegen Bezahlung – in Entwicklungsländer exportiert wird. Dort fehlt es aber meist an Geld und Know-how, um diesen sachgerecht zu entsorgen, und so wird ein Großteil direkt in die Flüsse ausgeschwemmt. Von dort gelangt er in späterer Folge in die Weltmeere und nolens volens als Mikroplastik auch in die Nahrungskette von Tier und Mensch. Auf politischer Ebene wurde im Mai 2019 im Rahmen der Basler Konvention ein neuer Umgang mit Plastikmüll beschlossen, auf den sich weltweit 186 Staaten geeinigt haben. Dabei geht es in erster Linie um die Reduktion der Plastikproduktion, eine Informationspflicht über Müllinhaltsstoffe und auch die Förderung von Entwicklungsländern bei der Müllentsorgung. Inzwischen weigert sich nicht nur China, den Müll der Industrienationen aufzunehmen, sondern auch andere Länder wie Thailand und Malaysia haben damit begonnen, die unliebsame Fracht wieder retour an die Herkunftsländer zu schicken. Das Problem muss aber an seinem Ursprung gelöst werden. Das bedeutet konsequentes Vermeiden von Plastik(verpackungen). Dazu braucht es allen voran die Politik als Regulator, aber auch die Wissenschaft, die Produzenten, den Handel und natürlich auch uns Konsumenten und Konsumentinnen. Als nachhaltiger Asset-Manager kann auch Raiffeisen Capital Management diesen Prozess beschleunigen – indem wir in Unternehmen investieren, die sorgsam mit dem Einsatz von Plastik umgehen oder sich überhaupt mit Alternativen zu Plastik(verpackungen) beschäftigen bzw. diese bereits einsetzen. Standardmäßig befragen wir Unternehmen hinsichtlich ihrer Strategien dazu. Das Ergebnis dieses Dialogs berücksichtigen wir dann in unseren Investmententscheidungen. Das heißt, wir bevorzugen Unternehmen und Staaten, die Strategien zur Plastikvermeidung verfolgen gegenüber solchen, für die diese keine Relevanz haben.“
Aus dem Editorial, Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG. Mehr Infos zum Thema finden Sie unter nachhaltig investieren (als e-paper).