15 Okt 2018
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Autor:
APA/red
/ APA/ÖBB/MAREK KNOPP
Der Bus soll nachmittags im Einsatz sein und mit einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern pro Tag sämtliche Strecken abdecken können. Die Betankung benötigt bei einer mobilen, aus Deutschland gelieferten, Tankstelle in etwa drei Stunden. Der ÖBB-Konzern will mit dem Projekt seinem langfristigen Ziel, CO2-neutrale Mobilität anzubieten, näher rücken.
Norbert Hofer zeigt sich erfreut über Projekt der ÖBB
Auch der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie, Norbert Hofer, zeigte sich über das Projekt erfreut und verwies auf den Sonderbericht des Weltklimarates: “Natürlich muss auch Österreich seine Aufgaben erfüllen und genau solche technischen Umsetzungsmaßnahmen, wie auf Wasserstoff umzusteigen, sind wichtig für unser Klima und zudem ein Technologietreiber für Österreich.” Der Verkehr müsse dekarbonisiert werden, wenn wir die Klimaschutzziele erreichen wollen, sagte Hofer und verwies auf das Umweltmaßnahmenpaket der Regierung, das auch einen Schwerpunkt für Elektromobilität aufweise.
Darin enthalten ist mitunter eine Ausnahme für Elektrofahrzeuge vom sogenannten Lufthunderter auf Autobahnen, kostenfreies Parken und das Mitbenützen von Busspuren. Letzteres stieß auf Kritik. Laut Hofer seien aber bereits Gespräche mit den Städten am Laufen, damit die Regelung so gestaltet wird, dass es zu keinen Behinderungen für die Busse kommt.
21 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im Einsatz
Auch bezüglich der Überlegungen die Höchstgeschwindigkeit auf manchen Abschnitten von Österreichs Autobahnen auf 140 km/h zu erhöhen, ließ Hofer angesichts zahlreicher Kritik Gesprächsbereitschaft erkennen: “Es gibt, wenn ich das ganz offen sagen darf, eine Diskussion, ob wir die 140 km/h in Österreich tatsächlich umsetzen oder nicht.” Werde ein Auto mit Wasserstoff betrieben, spiele die Geschwindigkeit hinsichtlich der Umweltbelastung aber ohnehin keine Rolle mehr, sagte der Minister .
Laut Statistik Austria sind mit Ende August 21 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in Österreich im Einsatz. “Wir brauchen natürlich mehr Wasserstofftankstellen. Der Auftrag ist schon ergangen, dass das Netz ausgebaut wird”, sagte Hofer. Bisher gibt es fünf.
Österreich startet Pojekte mit Wasserstoffbussen
Um ein Fahrzeug mit Wasserstoff betreiben zu können, werden in der Brennstoffzelle eines Elektromotors Wasserstoff und Sauerstoff vermischt, wodurch im Zuge einer chemischen Reaktion Strom erzeugt wird. Abgase entstehen keine – lediglich Wärme, die im Falle der Postbus GmbH für das Heizen im Winter verwendet wird.
In Europa existieren laut Geschäftsführerin Kaupa-Götzl 15 Projekte mit Wasserstoffbussen, wobei die Niederlande Vorreiter wäre, aber sich auch in Deutschland und England schon “sehr viel tut”. “Österreich springt zur richtigen Zeit auf”, sagte Kaupa-Götzl.
Doch auch abseits des Postbusses regt sich was in Österreich: Ab September 2019 sollen sieben Wasserstoffbusse ins Grazer Öffi-Netz eingespeist werden. Für 2022 ist der Betrieb einer Schmalspurbahn im Zillertal mit Wasserstoff geplant.