Das Volumen Nachhaltiger Geldanlagen hat 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz kräftig zugelegt. Dies geht aus den Jahresstatistiken des Fachverbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hervor. Demnach sind Investments, bei denen neben finanziellen auch ökologische und soziale Kriterien Berücksichtigung finden, um 65 Prozent auf 326 Milliarden Euro angewachsen. In allen drei Ländern konnte das nachhaltige Segment ein höheres Plus verzeichnen als sein konventionelles Pendant.
„Erneut hat sich gezeigt, dass institutionelle Investoren wie Privatanleger zunehmend auf Nachhaltige Geldanlagen setzen“, sagt der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber in Berlin. „Sowohl in Deutschland, als auch in Österreich und der Schweiz ist der Anteil Nachhaltiger Geldanlagen am Gesamtmarkt deutlich angestiegen. Zwar liegt die Quote in allen drei Ländern noch im einstelligen Prozentbereich, jedoch deutet alles auf weiteres Wachstum hin. Zudem ist bei diesen Berechnungen der viel umfassendere Bereich des verantwortlichen Investments im Umfang von über vier Billionen Euro nicht berücksichtigt.“
Bei verantwortlichen Investments kommen im Gegensatz zu Nachhaltigen Geldanlagen nur wenige Strategien oder Kriterien, etwa der Ausschluss von Antipersonen-Minen und Streumunition, zur Anwendung.
Angesichts der fortschreitenden globalen Erwärmung und der Beschlüsse des Gipfels von Paris gewinnt außerdem der Klimawandel für Finanzakteure weiter an Relevanz. „Unsere Analysen speziell zu diesem Thema haben ergeben, dass sich die Branche zunehmend ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst ist“, erläutert FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „Aus Sicht von Investoren und Vermögensverwaltern geht es jedoch auch darum, mögliche Risiken für Anlagen aktiv und vorausschauend zu managen. Beliebte Strategien hierfür sind die Nutzung der Einflussmöglichkeiten über Dialoge und auf Aktionärsversammlungen, das Divestment CO2-intensiver Titel sowie klimafreundliche Investitionen. Auch wird das Instrument, den CO2-Fußabdruck von Portfolios zu messen, immer wichtiger.“