Der Frachttransport auf See ist aktuell für rund 3 % des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich, zudem für 15 % der globalen Stickstoffemissionen und 13 % der Schwefeldioxidemissionen. Hintergrund ist, dass die meisten Schiffe mit Dieselaggregaten angetrieben werden, die als Kraftstoff entweder Schweröl oder das ökologisch etwas weniger bedenkliche Marinedieselöl verwenden. Der völlige Ersatz von Schweröl durch Schiffsdiesel würde zu höheren Kraftstoffkosten führen, aktuell ist Marinedieselöl etwa 20 % teurer als Schweröl.Der Anteil des Schweröls am Produktportfolio der Raffinerien in Europa hat sich in den letzten Jahren zwar laufend reduziert, international bleibt die Nachfrage nach diesem vergleichsweise billigen Kraftstoff aber weiterhin hoch, vor allem was die Nachfrage aus Asien betrifft. Durch den Einbau von geeigneten Katalysatoren könnte ein Großteil der Stickstoffemissionen verhindert werden. Auch Rußpartikelfilter wurden bisher nur vereinzelt in Schiffe eingebaut.
Im Kampf gegen die Umweltverschmutzung durch die Schifffahrt gibt es eine Vielzahl an internationalen Initiativen. Unter anderem wurde 1973 die MARPOL-Konvention (= Internationales Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe) ins Leben gerufen. Im Falle dieses Abkommens der Weltschifffahrtsorganisation (International Maritime Organisation, IMA) handelt es sich um ein Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt. Die globalen Grenzwerte für den Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff, die bis 2012 noch bei 4,5 % lagen, werden mit einem Zielwert von 0,5 % ab Anfang 2020 stufenweise abgesenkt.
Für besonders gefährdete Meeresregionen – die Emission Control Areas oder ECAs – gelten tiefere Obergrenzen. Aktuell liegt der Grenzwert für den Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff bei 0,1 %. Die ECAs umfassen in Europa derzeit die Nordsee, die Ostsee und den Ärmelkanal.In den Sonderzonen können Beschränkungen für Schwefeloxid-, Stickoxid- und Rußpartikel-Emissionen erlassen werden sowie zusätzlich Umweltrichtlinien zur Abfall- und Brauchwasserentsorgung. Auch neue Schiffstypen könnten die Schifffahrt nachhaltiger machen. Der Bau und die Konstruktion für zukunftstaugliche Schiffe ist wegen der langen Nutzungsdauer von mindestens 20 Jahren allerdings als langfristiges Ziel zu sehen.
Neue Konzepte gehen in die Richtung von Gasmotoren, die mit Flüssiggas (LNG) angetrieben werden. Schiffe mit Dual-Fuel-Antrieb können entweder mit Schiffsdiesel oder mit Flüssiggas betrieben werden. Auch am Einsatz von Brennstoffzellen und Segelkonstruktionen als Zusatzantrieb wird geforscht. In den Häfen kann durch die Landstromversorgung ein Beitrag zur Umweltentlastung geleistet werden. Weitere wichtige Umweltthemen in der Schifffahrt sind Ballastwasser und Schiffsrecycling. Ballastwasser sorgt bei Fahrten ohne oder mit nur geringer Ladung für eine stabile Lage des Schiffes.
Mit dem Ballastwasser, das aus dem Meer entnommen wird, können jedoch Organismen in fremde Gewässer eingeschleppt werden. Das internationale Ballastwasser-Übereinkommen aus 2004 sieht für das Ballastwassermanagement zwei verschiedene Methoden vor, einerseits den Austausch von Ballastwasser auf See und andererseits die Ballastwasseraufbereitung an Bord.
Schiffsrecycling wird heutzutage vor allem in Ostasien betrieben. Das Zerlegen der Schiffe in die Einzelbestandteile in Abwrackwerften ist in den weniger entwickelten Ländern oft mit schlechten Arbeitsbedingungen verbunden. Außerdem besteht die Sorge, dass gesundheitsgefährdende Schadstoffe nicht fachgerecht entsorgt werden könnten.Die so genannte Hongkong-Konvention aus 2009 regelt Standards für ein umweltfreundliches Recycling von Schiffen und für die Arbeitsbedingungen in den Abbruchbetrieben. Die Langsamfahrt, das Slow Steaming, gewann vor allem in der Krise im Jahr 2008 an Bedeutung. Slow Steaming ermöglichte ein kostengünstiges Fahren im Falle der damals tiefen Frachtraten.
Diese Art der Treibstoffkostenreduzierung, die historisch von Tankschiffen und Massengutfrachtern angewandt wurde, hat zuletzt auch in der Containerschifffahrt an Bedeutung gewonnen, weil mit dieser Strategie Überkapazitäten gedämpft werden können. Dabei sind die Einspareffekte besonders groß, wenn die Schiffe von Beginn an für Slow Steaming ausgelegt sind. Die Langsamfahrt reduziert die eingesetzte Treibstoffmenge und damit auch die Emissionen. Berechnungen zufolge ist eine Treibstoffeinsparung von bis zu 40 % möglich, wenn die Fahrtgeschwindigkeit von 26 auf 18 Knoten verringert wird.
Kreuzfahrten haben neben den genannten, auf den Antrieb der Schiffe bezogenen Effekten eine Reihe weiterer Auswirkungen auf ökologischer und sozialer Ebene. Die Betankung hat bezüglich der Kreuzfahrtschiffe insofern eine höhere Relevanz, als die Schiffe im Unterschied zu Handelsschiffen oft in Küstennähe bleiben und in den Häfen in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum vor Anker liegen. Ein weiteres wichtiges ökologisches Thema in der Kreuzschifffahrt ist die Mülltrennung an Bord. Verglichen mit landseitigem Tourismus, sind im Fall von Kreuzfahrten die Einnahmen in den Regionen weniger hoch, da die Touristen auf den Kreuzfahrtschiffen übernachten und auch verköstigt werden. Auf der anderen Seite schneidet der Kreuzfahrttourismus bezüglich Landschaftszerstörung und -zersiedelung besser als der landseitige Tourismus ab.
Fazit: Raiffeisen Capital Management ist derzeit in kein Unternehmen, das im Rahmen des Engagement-Prozesses adressiert wurde, investiert.
Carnival Corporation dient als interessantes Beispiel für Problembereiche und Verbesserungspotenziale im Sektor. AP Moeller-Maersk ist ein Titel, den das traditionell managende Aktienteam „Entwickelte Märkte“ sehr positiv sieht. Einem „Best-in-Class“-Ansatz folgend ist das Unternehmen ein interessantes Investment im Sektor. Auch scheinen auf dem Weg eines Unternehmensdialogs weitere Verbesserungen erzielbar. Die Nachhaltigkeitsfonds halten in dieser Aktie keine Investments.
Die Einschätzung der Themen Schifffahrt und Kreuzfahrten in Bezug auf die einzelnen Nachhaltigkeitsdimensionen sieht wie folgt aus:
E (Umwelt): Die Umweltthemen der Schifffahrt beziehen sich auf die Verschmutzung der Luft und der Meere durch vergleichsweise hochgiftige Treibstoffe. Dabei kommt es zu mehrfachen Verunreinigungen, und zwar durch CO2, Stickstoff, Schwefel und Ruß.
Hierbei ist die vergleichsweise geringere Visibilität und Wahrnehmung der Verschmutzung im Vergleich zum Straßentransport ein wesentliches Problem. Ballastwasser, Schiffsrecycling und die Verkippung von Müll durch Kreuzfahrtschiffe sind weitere Themen mit Umweltrelevanz.
S (Soziales): Arbeitsrechte dominieren die soziale Dimension im Frachttransport. Wichtige Themen in der Kreuzschifffahrt sind die Gesundheit von Passagieren und Crew. Immer wieder treten Virusinfektionen an Bord auf. Das hohe Wachstum bei Kreuzfahrten führt zu Kapazitätsengpässen in besonders beliebten Tourismusregionen.
G (Governance): Eine Ausdehnung der besonders gefährdeten Meeresregionen (ECAs) und eine schnellere Absenkung der Grenzwerte für den Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff sind wichtige Themen für die staatliche Seite.
Die Schifffahrtsunternehmen haben mit den internationalen Vereinbarungen wie dem Über-einkommen zum Schutz der Meeresumwelt (MARPOL), dem internationalen Ballastwasser-Übereinkommen und der Hongkong-Konvention bereits einige Standards zu befolgen. Dennoch erscheint die Branche vergleichsweise „schmutzig“ und im Vergleich zu anderen Sektoren im Bereich Transport „wenig reguliert“. Die Kreuzfahrtindustrie wächst scheinbar ungebremst und ohne Rücksicht auf durch die Natur oder das soziale Umfeld gegebene Grenzen.
Daher bietet sich ein Dialog mit den Unternehmen der Branche an, um die Probleme aufzuzeigen und Lösungen einzufordern. Im Zusammenhang mit dem Thema Schifffahrt und Kreuzfahrten umfasst der Unternehmensdialog des Nachhaltigkeitsteams von Raiffeisen Capital Management die größten Unternehmen im Bereich Frachttransport und die bedeutendsten Anbieter von Kreuzfahrten.
Das Thema der Vermeidung von Umwelt-verschmutzung in der Schifffahrt wird immer bedeutender. Welche Ziele hat Ihr Unternehmen für die Emissionen Ihrer Flotte festgelegt – betreffend CO2, NOx, SOx und Feinstaub?
Welche Anteile an Schweröl, Marinedieselöl und anderen Treibstoffen verwenden Sie? Welche internen Ziele gibt es hierzu für die Zukunft?
Auf welche alternativen Antriebe wollen Sie in Zukunft setzen, gibt es hierzu bereits Projekte?
Die Branche ist wegen der Themen Arbeitsrechte und Arbeitsbedingungen immer wieder unter Druck. Wie vermeiden Sie diese Probleme?
Wie verfahren Sie mit dem Thema Ballast-wasser? Haben Sie interne Regelungen, die über das internationale Ballastwasser-Übereinkommen hinausgehen?
Wie verfahren Sie mit dem Thema Schiffs-recycling? Haben Sie interne Regelungen, die über die Hongkong-Konvention hinausgehen?
Für den Sektor Kreuzfahrten haben wir folgende Zusatzfragen formuliert:
Wie versuchen Sie die durch Kreuzfahrten ausgelösten negativen Effekte des Massen-tourismus abzumildern?
Welche zusätzliche Umweltverantwortung haben Kreuzfahrtschiffe wegen ihrer Routen in unmittelbarer Nähe zu Städten?
Welche umweltfreundlichen Konzepte haben Sie zum Thema Müllentsorgung entwickelt?
Nachhaltigkeitsbewertung
Von den während des Engagement-Prozesses kontaktierten Unternehmen haben uns rund die Hälfte der Reedereien Feedback gegeben. Die Antworten zum Thema Schweröl waren ernüchternd. Das Verhältnis des Anteils von Schweröl zu Dieselöl liegt bei den befragten Unternehmen im Durchschnitt bei 6:1, das heißt, dass das umweltbedenkliche Schweröl als Treibstoff extrem dominant ist. Es ist aber aus Sicht einiger Unternehmen davon auszugehen, dass die Absenkung der globalen Grenzwerte für den Schwefelgehalt im Schiffskraftstoff, die ab 2020 auf einen Zielwert von 0,5 % reduziert werden, die verwendeten Kraftstoffqualitäten verändern wird. Die schon jetzt tieferen Obergrenzen von 0,1 % in den Emission Control Areas erreicht beispielsweise DFDS durch den Einsatz von entsprechenden Filtern.Mitsui O.S.K. hat sich für die Treibhausgasemissionen je Stückgut Reduktionen von 25 % bis 2030 und 50 % bis 2050 – mit den Basis-daten von 2014 – zum Ziel gesetzt. Die TUI Group will die CO2-Intensität ihrer Aktivitäten bis 2020 um 10 % reduzieren.
Als alternative Antriebe sehen die Reedereien vor allem Flüssiggas (LNG), vereinzelt werden als Substitut oder als Ergänzung im Energie-Mix auch der Batteriebetrieb, Methanol, Solar-energie und Windenergie, etwa über den Einsatz moderner Segeltechnologien, genannt. Mitsui O.S.K. hat die LNG-Technologie zunächst im Bereich der Schlepper in die Tat umgesetzt und hier ein erstes Boot mit dieser Technologie geordert.
Das Problem des umfassenden Einsatzes der LNG-Technologie ist die aktuell noch lückenhafte Verfügbarkeit auf vielen wesentlichen Schiffsrouten. TUI Cruises ist aber Mitbegründer der so genannten „Maritime LNG Platform“, die den Einsatz von LNG als Alternativenergie unterstützt. Was den Bereich Arbeitsrechte betrifft, so hat die norwegische Wallenius Wilhelmsen Logistics (WWL) ASA den Weg gewählt, die Crews indirekt über eigenständige Unternehmen für jedes Schiff anheuern zu lassen.WWL ASA gesteht den Crewmitgliedern zu, sich zu organisieren, DFDS hat Tarifabkommen für seine Schiffe ausverhandelt. Was das Thema Ballastwasser betrifft, so halten sich die Unternehmen an die vereinbarten inter-nationalen Regeln. Dasselbe gilt für das Schiffsrecycling. Wobei DFDS seine Flotte regelmäßig erneuert und sich die Frage der notwendigen Verschrottung aus Sicht des Unternehmens nicht in den Mittelpunkt drängt.Im Bereich der Kreuzfahrten werden die negativen Effekte des Massentourismus im Rahmen der Cruise Line International Association (CLIA) regelmäßig diskutiert.TUI hat für die Landaufenthalte spezielle „Green and Fair Excursion Programs“ ins Leben gerufen, daneben arbeitet man mit lokalen Reisebüros zum Thema Tierschutz zusammen – das Reiten auf Elefanten ist beispielsweise ausgeschlossen. Auch im Bereich Müllmanagement ist TUI mit seinem Ansatz „reduce, reuse, recycle“ als Vorreiter der Branche zu sehen.
Carnival Corporation zählt zu den größten Kreuzfahrtveranstaltern der Welt. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Miami im US-Bundesstaat Florida. Das Unternehmen, das im Moment über 24 Schiffe verfügt, wurde 1972 gegründet und beschäftigt aktuell rund 37.000 Mitarbeiter, 90 % davon sind an Bord der Schiffe beschäftigt.
Carnival Vista
Das Unternehmen weist ein hohes Wachstum auf, das neueste Schiff der Carnival Corporation, Carnival Vista, wurde 2016 in Dienst gestellt. Das unter panamesischer Flagge fahrende Schiff hat eine Länge von 324 Metern, die zugelassene Passagierzahl liegt bei 3.936, die Besatzungsstärke beträgt 1.450. Im Jahr 2018 soll die ebenfalls vom italienischen Unternehmen Fincantieri gebaute Carnival Horizon folgen.
Umweltbelastung
Carnival verfügt über ein umfassendes Management von Gesundheit, Unfallrisiken und Sicherheit für seine Kunden. Andererseits war im Umweltbereich in den letzten Jahren eine steigende Schwefeloxid-Emissionsintensität zu beobachten. Der Anteil von aus Umweltgesichtspunkten bedenklichem Schweröl am gesamten Kraftstoffverbrauch lag 2015 bei einem hohen Wert von 78,4 % und damit über 10 Prozentpunkte höher als noch zwei Jahre zuvor.
Im Fokus: Carnival Corporation
Im Vergleich zur Branche liegen die toxischen Emissionen von Carnival über dem Durchschnitt. Im Bereich Abfall wurde 2015 eine Recycling-Quote von lediglich 26,6 % erreicht, das Volumen von ins Meer abgeladenen Nahrungsmittelabfällen blieb in den letzten Jahren stabil, liegt aber bei knapp einem Viertel des insgesamt anfallenden Mülls. Die Strafzahlungen aufgrund von Verstößen gegen Umweltschutzgesetze haben sich in den letzten Jahren deutlich reduziert. Dennoch wurde über Carnival im Dezember 2016 eine Rekordstrafe in Höhe von 40 Mio. US-Dollar wegen vorsätzlicher Verschmutzung der Meere in den USA und in Großbritannien verhängt.
Nachhaltigkeitsziele
Carnival hat sich für das Jahr 2020 Ziele auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit gesetzt. So soll der CO2-Fußabdruck des Unternehmens, gemessen an der Basis 2005, um 25 % gesenkt werden. Weiters ist eine Müllreduktion um 5 % und eine Erhöhung der Effizienz der Wasser-verwendung um ebenfalls 5 % vorgesehen. Die Abgaswerte der Carnival-Flotte sollen über die Entwicklung und den Einsatz von Rauchgas-reinigungsanlagen auf den Schiffen verbessert werden. Detaillierte Ziele werden in diesem Zusammenhang allerdings nicht genannt.
Carnival plant außerdem den verstärkten Einsatz von vergleichsweise umweltschonendem Flüssiggas/LNG. Ende 2018 soll LNG sowohl auf Schiffen als auch in den Häfen eingesetzt werden.
Ahoi Captain, wie steht’s mit dem Umweltschutz?
Die Diskussion rund um Umweltverschmutzung und Verkehr wird äußerst einseitig geführt. Dem Besitzer eines Privat-PKWs wird fast schon ein schlechtes Gewissen suggeriert, wenn er sich nur in sein Auto mit konventionellem Antrieb hineinsetzt. Auf der anderen Seite hört man relativ wenig vom Gütertransport via LKW und eigentlich fast gar nichts vom Schiffsverkehr. Das kann für ein Binnenland wie Österreich vielleicht noch halbwegs verständlich sein, international gesehen muss man aber eher schon von einer Unterlassungssünde sprechen. Denn die Schifffahrt mit ihren zahllosen Containerschiffen, Tankern und sonstigen Transportschiffen aller Art ist, was den ökologischen Fußabdruck betrifft, eine äußerst „schmutzige“ Branche. Daran ändern auch Übereinkommen für einzelne Küstenregionen der Welt nichts, an denen die Umweltstandards etwas nach oben geschraubt wurden. Aber nicht genug, dass Waren aller Art kreuz und quer über die Ozeane geschippert werden, in letzter Zeit kommen auch noch jede Menge Touristen dazu. Hier heißt es nur mehr „noch größer und noch mehr Passagiere“.
Wenn man unbedingt neue Regelungen einführen möchte, die einen Effekt in Richtung Umwelt- und Klimaschutz haben, dann sollte man auch einmal den festen Boden unter den Füßen verlassen und sich auf See begeben, wo heute weniger die Piraten als die Themen Schweröl & Co. das große Problem darstellen. Ab 2020 sollte es in den Meeren zumindest deutlich weniger „schwefelig“ zugehen …
Herbert Perus
Leiter Aktien Entwickelte Märkte
AP Moeller-Maersk, vorbildlich in vielen Bereichen
Die Abteilung „Aktien Entwickelte Märkte“ vertritt einen sehr langfristigen Investitionsstil, der auf Wertorientierung ausgerichtet ist. Als hervorragendes Beispiel hierfür gilt AP Moeller-Maersk, der globale Marktführer in der Containerschifffahrt aus Dänemark. In einer an sich hart umkämpften Branche, die ein wenig das Image einer Schmuddelbranche hat, ist das Unternehmen in einer herausragenden Stellung. So bietet die Firma ein Produkt mit außerordentlicher Qualität; nur 0,2 % aller Transporte mit Moeller Maersk werden von den Kunden beanstandet, während der Branchendurchschnitt der Reklamationen bei mehr als 15 % liegt.
Auch die Bestrebungen im SRI-Bereich sind für die Mitbewerber die Messlatte. So zahlt Moeller Maersk seinen Mitarbeitern in indischen Abwrackhäfen weit überdurchschnittliche Löhne, kümmert sich um eine überdurchschnittliche Unterbringung der Arbeiter und bietet auch Sozialleistungen, die übliche indische Verhältnisse weit überschreiten. Im Bereich der Sicherheit berichtet das Unternehmen schon viele Jahre in Folge von stetig sinkenden Unfallzahlen – da zahlt sich die Ausweitung von Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter offensichtlich aus. Im ganzen letzten Jahr kam es im gesamten Unternehmen nur zu einem einzigen schwereren Unfall. Die Nachhaltigkeitsziele im CO2-Bereich, die von einer 25%igen Reduktion des Ausstoßes ausgehen, wurden schon in diesem Jahr erreicht.
Anlegern, die in nachhaltige Wertpapierfonds investieren möchten, stehen ein sicherheits-orientierter Anleihefonds im kurzen Laufzeitenbereich, zwei ertragsorientierte gemischte Fonds aus Renten- und Aktienveranlagung sowie ein wachstumsorientierter globaler Aktienfonds zur Verfügung:
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ShortTerm
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien
Die Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds investieren nur in Titel, die nach sozialen, ökologischen und ethischen Kriterien als verantwortungsvoll und zukunftsfähig eingestuft sind. Gleichzeitig wird in bestimmte Branchen wie zum Beispiel Rüstung oder grüne/pflanzliche Gentechnik sowie in Unternehmen, die gegen internationale Normen wie beispielsweise Arbeits- und Menschenrechte verstoßen, nicht veranlagt.