18 Nov 2016
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Autor:
red/ag
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Das Ministerium für ein lebenswertes Österreich (BMLFUW) zeichnet heuer erstmals in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) die besten nachhaltigen Beschaffungsprojekte der öffentlichen Hand mit dem naBe-Preis aus. BMLFUW-Abteilungsleiter Andreas TSCHULIK und ÖGUT-Generalsekretärin Monika AUER übergaben im Rahmen des naBe-Aktionstages in St. Pölten die Auszeichnungen. Die drei PreisträgerInnen konnten sich über ein Preisgeld von insgesamt 6.000,- € freuen.
Die öffentliche Hand soll entsprechend den umweltpolitischen Zielen auf nationaler und europäischer Ebene eine Vorbildrolle bei der Beschaffung von nachhaltigen Produkten und Leistungen einnehmen. Das öffentliche Beschaffungsvolumen beträgt etwa 17 % des BIP – wenn immer größere Teile dieses Volumens mit Nachhaltigkeitskriterien vergeben werden, steigt der Anreiz für Anbieter, ihr Angebot entsprechend auszuweiten. Ein größeres und standardisierteres Angebot macht es dann auch für Private und Unternehmen leichter, nachhaltige Kriterien im Einkauf anzuwenden. Nachhaltige Beschaffung bedeutet, dass die öffentliche Hand Produkte und Leistungen einkauft, die nicht nur den Geboten der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit entsprechen, sondern bei deren Herstellung bzw. Erbringung auch soziale und Umweltstandards eingehalten werden.
Die rund dreißig Einreichungen zeigen, dass es gelingen kann, Energiesparen, Ressourcenschonung und die Einhaltung sozialer Standards unter einen Hut zu bekommen und dass nachhaltige Produkte und Dienstleistungen wettbewerbsfähig sind. Die Vergabe des naBe-Preises unterstützt daher die öffentliche Hand in ihrer Rolle als Treiber für nachhaltige Produktions- und Konsummuster.
Der „naBe-Preis für nachhaltige öffentliche Beschaffung“ wurde in drei Kategorien vergeben. Die aus allen Bundesländern eingereichten Projekte bewertete eine unabhängige ExpertInnen-Jury.
In der Kategorie „Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen unter € 100.000“ ging der naBe-Preis an die Gemeinde Tarrenz in Tirol für die Einführung des senioren.mobils - eines bedarfsorientierten Mobilitätsangebotes für ältere Menschen mit Elektroantrieb. Als besonders innovativ wurden der Aspekt der Inklusion durch die kostengünstige Preisgestaltung, der spezielle Service für ältere Menschen, die hohe Aktivierung von Freiwilligen sowie die einfache Übertragbarkeit des Projekts bewertet.
In der Kategorie „Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen über € 100.000“ wurde das Dienstleistungstool der Bundesbeschaffungs GmBH „Videodolmetschen“ ausgezeichnet. Überzeugt hat die Jury der innovative Ansatz, mittels einer IT-Plattform und Videoübertragung ein schnelles und niederschwelliges Angebot für Übersetzungen zu schaffen und gleichzeitig hohe Einsparungen beim Reiseaufwand der DolmetscherInnen zu erzielen. Ein wichtiges und zukunftsweisendes Projekt für den wachsenden Bedarf an Übersetzungsleistungen.
Den naBe-Preis in der dritten Kategorie „Nachhaltige Bauleistungen“ erhielt die Marktgemeinde Velden am Wörthersee für die Sanierung der Musikschule Velden. Die besondere Herausforderung lag in der energetisch hochwertigen Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Das ehemalige Feuerwehrhaus wurde nach der Generalsanierung zudem einer multifunktionalen öffentlichen Nutzung zugeführt: Es beherbergt eine Musikschule und ist für Veranstaltungen, Seminare und Vereine nutzbar.
Für den hohen Vorbildcharakter bei der Harmonisierung nachhaltiger Beschaffungsleistungen im Baubereich wurde dem „Umweltverband Vorarlberg“ und „ÖkoKauf Wien“ ein Sonderpreis in der Kategorie „Nachhaltige Bauleistungen“ zugesprochen: Überzeugt haben die Jury die anwendungsorientierten Kriterien, die Beschaffungsvorgänge bei der ökologischen Produktauswahl vereinfachen und die große Hebelwirkung.
Neben den HauptpreisträgerInnen wurden in jeder Kategorie zwei weitere Projekte nominiert.