20 Feb 2019
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Autor:
red/ag
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Gründer und Erfinder der automatisierten Ladelösung für Elektroautos, Hermann Stockinger, hat seine Technologie in nur 3 Jahren zum einsatzerprobten A-sample entwickelt. Autobauer weltweit validieren derzeit das System, das allen Anforderungen bisher standhielt. Viele Technologien haben in den letzten Jahren, Jahrzehnten einen mehr oder weniger starken Wandel vollzogen. Aus den Verbrennern sind hocheffiziente Elektromotoren geworden, Lithium-Ionen-Batterien ersetzen moderne Kunststofftanks und fossile Brennstoffe machen erneuerbaren Energiequellen Platz. Wenn es aber um die Elektrifizierung des Transports geht, sieht das Nachladen von Energie nicht viel anders aus als am Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Zapfsäulen von heute liefern Strom statt der Mineralölerzeugnisse, schaffen es aber nicht die äquivalente Energiemenge in derselben Zeit dem Automobil zuzuführen. Grund genug, um das Thema Laden einmal völlig anders anzupacken, dachte sich das steirische Unternehmen Easelink, dass sich im automobilen Wirtschafts- und Innovationsstandort gut aufgehoben fühlt. Die entwickelte Ladetechnologie „Matrix Charging®“ genannt, besteht aus einem im Unterboden des Fahrzeugs integrierten Konnektor und dem am oder im Boden installierten Ladepad.
Sobald sich das Auto mittels Positionierungssystem über dem Ladepad einparkt, senkt sich der flexible Konnektor ab, dockt an der Ladeplatte an und der konduktive Ladevorgang startet automatisch. „Alle beweglichen Teile des Systems sind im Auto verbaut“ erzählt uns Hermann Stockinger. „Damit wurde der Grundstein für eine Ladevorrichtung gelegt, die eine Ausrollung in der Infrastruktur erlaubt“.
Der erste Einsatzort für das Ladepad ist sicherlich der heimische Garagenplatz, jedoch kann das Pad auch am Arbeitsplatz seiner Bestimmung nachkommen. Schlussendlich ist es denkbar, auch vor dem Einkaufszentrum oder dem Lieblingsrestaurant Reichweite nachzuladen. Während des Parkvorgangs, automatisiert und ohne Kabelgewirr. Das System verspricht äußersten Komfort, auch für ältere Menschen und Menschen mit physischen Beeinträchtigungen. PKWs in Deutschland fahren nur 45 Minuten pro Tag und fast zwei Drittel der gefahrenen Strecken sind kürzer als zehn Kilometer. Das ist das Ergebnis der neuesten Mobilitätsstudie des Bundesministeriums. Wenn die Parkdauer also zur Ladung genutzt wird, kommt das auch den Stromanbietern und Verteilungsnetzbetreibern zugute. Die frequente, über den Tag verteilte Anbindung ans Netz verteilt nicht nur die Stromlast und verhindert Lastspitzen, die Energieanbieter durchaus als problematisch ansehen.
Das Stromnetz der Zukunft verbindet Stromverbraucher und - erzeuger und -speicher mittels Informations- und Kommunikationstechnologie miteinander, um die Netzinfrastruktur optimal nutzen zu können. Elektroautos mit moderner Technologie sind ein Teil im Puzzle, das eine Smart City auszeichnet, in der erneuerbare Energien erfolgreich zum Einsatz kommen und das Stromnetz stabil bleibt. Lange wird es nicht mehr dauern, da werden autonom fahrende Vehikel die urbanen Gegenden erobern. Selbstfahrende Autos brauchen automatisierte Ladelösungen, die verlässlich arbeiten. „Jegliche Robotik, die zur Ladung von Elektroautos herangezogen wird, ist kostenintensiv und birgt durch die komplexe Mechanik ein relativ hohes Ausfallsrisiko“, ist sich auch der Entwicklungsleiter bei Easelink sicher. Matrix Charging® verspricht den Automobilherstellern höchste Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit. Die adaptierbare und räumlich genügsame Geometrie des Leichtbau-Konnektors garantiert eine einfache Implementierung in alle Fahrzeugklassen. Somit lässt sich nicht nur das Ladepad in große Mengen skalieren, sondern auch der Konnektor ist äußerst attraktiv für das High- Volume Segment. „So muss es sein, warum ist uns das nicht eingefallen“ so der O-Ton eines deutschen Autoherstellers – das treibt die Truppe in Graz an, mit Hochdruck an der Industrialisierung des Produktes weiter zu arbeiten.