15 Nov 2021
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Autor:
red/ag
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Als erste Bank mit Hauptsitz in Österreich und Zentral- und Osteuropa tritt die Erste Group der UN-Brancheninitiative Net-Zero Banking Alliance (NZBA) bei. Damit verpflichtet sich die Bankengruppe, spätestens bis 2050 ihr Kredit- und Anlageportfolio auf Netto Null Emissionen auszurichten. Neben der Net-Zero Banking Alliance tritt die Erste Group zeitgleich der Financial Initiative des UN Environmental Programm (UNEP FI) bei und unterfertigt die UN Principles for Responsible Banking. Die Erste Group setzt damit im Jahr 2021 nach Verabschiedung der eigenen Kohlerichtlinie und den Beitritten zu EU Green Consumption Pledge sowie der Partnership for Carbon Accounting Financials (PCAF), den nächsten Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit. Bereits 2023 plant die Erste Group selbst in ihrem Betrieb klimaneutral zu sein. „Das starke Ergebnis zum dritten Quartal versetzt uns in die komfortable Lage, dass wir uns mit voller Energie den wichtigen strategischen Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit widmen können,“ erklärt Bernd Spalt, CEO der Erste Group.
„Der Zusammenschluss mit anderen großen Instituten unter der Leitung der UN hilft uns bei der Mobilisierung von Finanzmitteln für eine umweltfreundlichere Zukunft und der Reduzierung von Emissionen. Es geht um die Jahrhundertaufgabe Klimaneutralität. Wir gehen unseren Weg in Richtung einer nachhaltigeren Bank weiter und wir gehen voran.“ Allgemein weist die Erste Group ein geringes Exposure von knapp 1% des gesamten Kreditportfolios zu emissionsintensiven Branchen wie Kohle, Klimatechnik, Viehwirtschaft oder Abfallwirtschaft auf. Die Erste Group hat eine sehr gute Ausgangsbasis, um ihre Netto-Null-Verpflichtung zu erreichen. Die finanzierte Emissionsintensität beträgt insgesamt nur knapp unter 100 CO2e pro Euro und spiegelt damit die ausgewogene, regionale und branchenmäßige Verteilung des Kreditportfolios wider.
Klare Verpflichtungen auf dem Weg zu Net-Zero
Insgesamt sind mehr als 80 Banken aus 36 Ländern Teil der Net-Zero Banking Alliance. Mit einer summierten Bilanzsumme von rund 64 Billionen Dollar repräsentiert die Allianz etwa 40% der weltweiten Bankaktiva. Die Mitglieder der Allianz verpflichten sich, szenariobasierte Zwischenziele zur Emissionsreduktion für 2030 (oder früher) für die Bereiche mit den stärksten Belastungen festzulegen, d.h. die treibhausgasintensivsten und emissionsstärksten Sektoren. Darüber hinaus gelten strenge Richtlinien in der Berichterstattung für die jährliche Veröffentlichung von Emissionen und Emissionsintensität bzw. die Offenlegung der Fortschritte anhand einer auf Vorstandsebene überprüften Übergangsstrategie.
Die Erste Group muss innerhalb von 18 Monaten (erstmals im Nachhaltigkeitsbericht 2022) erste Zielvorgaben unter Berücksichtigung der solidesten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse erarbeiten und danach in der jährlichen Berichterstattung ausweisen.
Solider Ausblick für den CEE-Raum
Im vergangenen Quartal wurde die Wachstumsprognose für das Jahr 2021 für die Kernmärkte der Erste Group in Zentral- und Osteuropa erneut von 3% bis 7% auf 3,3% bis 7,5% angehoben. Die weiteren Wirtschaftsindikatoren sollten sich in Abhängigkeit von behördlichen Covid-19-Maßnahmen bzw. dem Auslaufen von staatlichen Unterstützungsmaßnahmen unterschiedlich entwickeln. So wird erwartet, dass die Arbeitslosenquoten leicht steigen, in Tschechien und Ungarn werden sie allerdings weiterhin zu den niedrigsten der EU gehören. Für alle Kernmärkte wird ein Anstieg der Inflation prognostiziert. Die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit sollte in den meisten Ländern wieder in tragfähigen Leistungsbilanzsalden zum Ausdruck kommen. Auch die budgetäre Situation sollte sich nach den signifikanten Budgetdefiziten im Jahr 2020 wieder verbessern.
Im Rahmen des ehrgeizigen Plans, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden, hat die EU im Juli 2021 eine Reihe von Vorschlägen angenommen, die es ermöglichen würden, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken. Um diese Reduzierung zu erreichen, sind umfangreiche Investitionen in der gesamten Wirtschaft erforderlich. Aus den Recovery Funds der EU stehen den Regierungen in Zentral- und Osteuropa umfangreiche Mittel in Höhe von 3,3% des Bruttoinlandsproduktes in Tschechien bis über 13% des BIP in Rumänien und Kroatien zur Verfügung. Diese Mittel sind in der Region zu 52% grünen Investments gewidmet – im Vergleich zur 43% in der Eurozone.