Erste Bank und Sparkassen stellen ab sofort Asylwerbenden ein Gratis-Konto zur Verfügung. Das Konto ist im ersten Jahr kostenlos und wird bei Nachweis eines laufenden Asylverfahrens bis zu dessen Abschluss auch gratis bleiben. Benötigen Asylwerbende überhaupt ein Konto? „Viele Flüchtlinge tragen Bargeld als das letzte Hab und Gut bei sich oder haben anders gar keine Chance sicher Geld zu empfangen,“ sagt Peter Bosek, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Das Konto auf Haben-Basis inkludiert eine Bankomatkarte und die Services der Western Union.
Legitimation wird vereinfacht Welche Unterlagen für die Konto-Eröffnung als Legitimation gelten dürfen, wurde Montagnachmittag von der Finanzmarktaufsicht in Österreich schriftlich festgehalten:
- Aufenthaltsberechtigungskarten gemäß § 51 AsylG
- Karten für subsidiär Schutzberechtigte gemäß § 52 AsylG
- Verfahrenskarte gemäß § 50 AsylG
- Aufenthaltstitel gemäß NAG
- Karte für Geduldete gemäß § 46a FPG
Bei Erste Bank und Sparkassen werden alle diese Identitätsnachweise bei einer Konto-Eröffnung akzeptiert.
„Als Erste Bank und Sparkassen wollen wir den Asylansuchenden zumindest bei Geldangelegenheiten Sicherheit geben und mit der Bereitstellung eines kostenlosen Habenkontos einen ersten integrativen Schritt setzen, Teil der Gesellschaft zu werden. Ganz so wie es unserem Gemeinwohl-Selbstverständnis entspricht“, betont Gerhard Fabisch, Präsident des Österreichischen Sparkassenverbandes.
Filiale als Notunterkunft Die aktuelle Situation, die in den letzten Tagen weit über 10.000 Flüchtlinge v.a. durch Österreich nach Deutschland strömen lässt, hat eine große Welle an Hilfsbereitschaft ausgelöst. Zu Monatsbeginn (wir berichteten) hat die Erste Bank die ehemalige Filiale Europaplatz für Flüchtlinge als Notunterkunft zur Verfügung gestellt. So konnte in Kooperation mit dem Roten Kreuz kurzfristig eine Schlafstelle für bis zu 70 Schutzsuchende eingerichtet werden.