2020 steht der Get active Social Business Award im Zeichen von Umwelt und Recycling, der Gleichbehandlung von Frauen, gesellschaftlicher Inklusion und der Frage, wie wir unseren sozialen Sektor angesichts der COVID-19 Pandemie weiter stärken können. Bereits zum 13. Mal rufen die Gründer der Initiative – Coca-Cola, Der Standard und das NPO und SE Kompetenzzentrum der WU Wien sowie der Medienpartner 4Gamechangers – dazu auf, sozialunternehmerisch aktiv zu werden.
Teilnehmen kann jeder: Unternehmen, Nonprofit- Organisationen, Gruppen von engagierten Menschen und ambitionierte Einzelpersonen. Im Laufe des Wettbewerbs müssen die Ideen in Form eines Businessplans (siehe auch Kriterien) umsetzungsreif ausgearbeitet werden. Auf Basis dieses Plans wählt ein Entscheidungsgremium mithilfe von klar definierten Beurteilungskriterien die förderungswürdigsten Projekte im Gebiet Social Entrepreneurship aus, die dann mit einer kräftigen Finanzspritze unterstützt werden. Der Get active Social Business Award leistet auch einen aktiven Beitrag zur globalen Initiative 5by20, bei der 5 Millionen Frauen in der globalen Wertschöpfungskette von Coca-Cola bis 2020 unternehmerisch tätig werden sollen sowie World Without Waste, wobei sich Coca-Cola das Ziel gesetzt hat bis 2030 für jede verkaufte Flasche oder Dose auch eine Verpackung zu sammeln und recyceln.
Social Entrepreneurs brauchen Starthilfe
Coca-Cola Österreich feiert 2020 seinen 91. Geburtstag, daher wird ein Startkapital von € 91.000,- in Form von Geld- und Sachleistungen vergeben. Außerdem wird mit Expertencoachings ein erfolgreicher Ablauf des Projekts ermöglicht. Der genaue Split der Geld- und Sachleistungen wird am Workshop-Wochenende in Stegersbach bekanntgegeben. Jene Unterstützungsleistung ist als „Social Venture Capital“ zu verstehen. Das bedeutet, dass keine Rückzahlung erwartet wird. Jedoch ist eine mögliche Fortführung der finanziellen Unterstützung möglich. Diese hängt von der Erreichung evaluierter Zwischenziele nach einer vereinbarten Zeitspanne ab.
Die Themen 2020: Umwelt & Recycling, Gleichbehandlung von Frauen, gesellschaftliche Inklusion und Stärkung unserer sozialen Systeme
Lasst uns heute am Österreich von morgen arbeiten! Nach wie vor gibt es gesellschaftspolitische und umwelttechnische Probleme, die sich nicht von selber lösen. Daher suchen wir 2020 wieder innovative Projekte und Projektideen, die die Umwelt, die Gleichstellung von Frauen, und die gesellschaftliche Inklusion von ausgrenzungs- und armutsgefährdeten Gruppen in Österreich fördern. Darüber hinaus gibt es inhaltlich keinerlei Beschränkungen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dabei kann es sich um die Weiterentwicklung eines bestehenden Projektes handeln oder um völlig neue Ideen mit Start-Up-Charakter.
Inspiration gefällig? Diese innovative Idee im Social Entrepreneurship hat letztes Jahr gewonnen
Die Vielfalt der Projekte, die beim GASBA eingereicht werden, ist erstaunlich. Dabei ist es nebensächlich, ob dahinter eine Einzelperson oder etablierte Non-Profit-Organisationen stehen. Die Gewinner des GASBA 2019 "everyone codes" bilden arbeitslose Menschen verschiedenster Hintergründe zu ProgrammiererInnen aus, die schnellstmöglich in ein professionelles Arbeitsverhältnis einsteigen können. Traditionellerweise werden die vorjährigen Sieger des Awards im aktuellen Sujet geehrt, daher zieren heuer eine Computermaus und ein Monitor den Get Active Schriftzug.
Klare Kriterien für eine faire Entscheidung
Die Ausschreibung richtet sich an Social Entrepreneurs – Einzelpersonen oder Organisationen (Unternehmen und Non- Profit-Organisationen, ausgenommen Gebietskörperschaften und politische Parteien) – die mit methodisch innovativen und wirtschaftlich solide geplanten und budgetierten Projekten einen Beitrag zu Umwelt & Recycling, den Rechten von Frauen und sozialen Inklusion von benachteiligten Menschen leisten.
Die 5 Hauptkriterien für die Auswahl des Preisträgers:
Wie groß ist der Beitrag des eingereichten Projektes zur Förderung der Umweltverbesserung, der Gleichbehandlung von Frauen und Männern und der gesellschaftlichen Inklusion benachteiligter Gruppen (armutsgefährdete Jugendliche, Menschen mit Behinderung, AsylwerberInnen, Alleinerziehende oder Langzeitarbeitslose, direkt und indirekt Betroffene von Pandemien)?
Wie wird mit den budgetierten Mitteln umgegangen und in welcher Relation stehen Investition und erwartete Wirkung?
Wie realistisch ist der Finanzplan?
Sind die geplanten Projektschritte und inhaltlichen Maßnahmen mit den gegebenen Ressourcen umsetzbar?
- Social Business Charakter
Wie weit kann sich die Projektidee nachhaltig selbst finanzieren?
Welche Projekte können eingereicht werden?
Projekte, die sich mit dem Schutz der Umwelt und dem Thema Recycling, Gleichstellung von Frauen, sozialer Inklusion von benachteiligten Menschen jeglicher Art sowie den aktuell von COVID-19 direkt und indirekt gefährdeten Personen in Österreich befassen. Tagtäglich werden wir mit der Realität des Klimawandels konfrontiert - extreme Witterungen nehmen zu, das Artensterben geht nicht zurück und die letzten Monate stand ein halber Kontinent in Flammen. Wer hat da noch Zeit auf morgen zu warten? Es muss jetzt, besser schon gestern, gehandelt werden. Wir sind es den nachkommenden Generationen schuldig, einen ebenso bewohnbaren Planeten zu hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben. Alle Projekte, die sich um eine Verbesserung unserer Umwelt bemühen, die nachhaltige Produkte erschaffen oder sich in irgendeiner anderen Form für eine saubere Zukunft einsetzen, sind jetzt gefragt.
Auch wenn Österreich zu den entwickelten Ländern zählt, muss eine Hälfte der Bevölkerung nach wie vor Tag für Tag mit Rückschlägen und Hürden leben. Nicht weil sie aus einem anderen Land kommen oder eine fremde Religion haben, sondern schlicht und einfach weil sie Frauen sind. Unfaire Verhältnisse bedeuten für Frauen weniger Gehalt für die selbe Arbeit, weniger Mitsprache in Politik und Wirtschaft oder respektlose Behandlung durch ihr Umfeld. Ein von Menschen geschaffenes Problem braucht eine von Menschen geschaffene Lösung! Ganz egal ob sich ein Projekt um geflüchtete Frauen aus Kriegsgebieten oder um in Beziehungen misshandelte und vernachlässigte Frauen kümmert - der Get active Social Business Award will benachteiligten Frauen ein besseres Leben geben bzw. sie unterstützen.
Ein weiteres Ziel ist soziale Inklusion in allen Bereich der Gesellschaft. Diese ist dann erreicht, wenn jede Person in ihrer Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben oder teilzunehmen. Es sollen keine Unterschiede abgeschafft, sondern sensibler wahrgenommen werden. Menschen sollen nicht in eine Form gedrückt werden, damit sie ein vermeintlich unbeschwerteres Leben haben. Ganz im Gegenteil: Soziale Projekte können dabei helfen, Menschen mit verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen zusammen zu bringen. Alle Menschen sollen sich in sämtlichen Lebensbereichen (Ökonomie, Soziales, Politik, Nachbarschaft, Individuelles, Geografisches und Gruppenzugehörigkeit) barrierefrei bewegen können, wobei die Barrieren auch im übertragenen Sinn abgebaut werden. Auf diese Weise sollen Strukturen geschaffen werden, in denen sich Menschen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können.
Besonders die aktuelle Situation um COVID-19 macht deutlich, welche Bereiche des sozialen Sektors noch resistenter gestaltet werden können. Pflegekräfte sind aktuell gefragter denn je und das Bedürfnis nach psychologischer Unterstützung steigt in der Bevölkerung von Tag zu Tag. In der aktuellen Lage gibt es verschiedene Ansatzpunkte für kreative Lösungen, von der Sicherstellung einfacher Grundbedürfnisse wie sichere Schlafplätze und regelmäßige Essensausgaben bis hin zu medizinischen Innovationen. Im Zuge der Einreichung der Social Entrepreneurship Projekte gilt es zwei Leitfragen zu beantworten.
Wer ist die Zielgruppe des Projektes?
Die eingereichten Vorhaben müssen die angeführten Themen behandeln und konkrete Problemstellungen mit Lösungsvorschlägen präsentieren. Laut dem aktuellen Umweltkontrollbericht des Umweltbundesamtes sinken in Österreich Treibhausgas-Emissionen und auch die Wasserqualität hält sich konstant qualitativ hochwertig. Das alles verdanken wir ambitionierten Zielen wie zum Beispiel bis Mitte dieses Jahrhunderts völlig ohne fossile Brennstoffe auszukommen. Trotzdem gibt es weiterhin Probleme, so wie etwa die immer weniger werdenden Nutzflächen oder die steigenden Stickstoffdioxid-Werte, besonders im städtischen Raum. In der österreichischen Verfassung steht, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte besitzen. Wie kann es dennoch sein, dass es selbst in einer modernen Zivilisation noch Ungleichheiten in jedem Lebensaspekt gibt? Es ist Zeit für eine Welt, in der Frauen ihre Berufe frei wählen können, sich nicht vor ihrem eigenen Partner fürchten müssen und sexuelle Übergriffe nicht mehr unter den Tisch gekehrt werden.
Nach jüngsten Erhebungen der Statistik Austria betrifft mangelnde Inklusion insbesondere Menschen mit psychischer, physischer oder kognitiver Behinderung, Flüchtlinge, Asylwerber, Drittstaatsangehörige, eingebürgerte ÖsterreicherInnen, arbeitslose sowie langzeitarbeitslose Menschen, Alleinerziehende, Familien mit drei oder mehr Kindern, Personen mit geringem Ausbildungsniveau und geringem Erwerbseinkommen, wohnungslose Menschen, Haftentlassene, Suchtkranke, etc. Diese gelten als mehrfach ausgrenzungsgefährdet.
Zusätzlich zu den Themen Umwelt, Gleichstellung von Frauen sowie gesellschaftlicher Inklusion steht der diesjährige GASBA auch im Zeichen aller von COVID-19 direkt und indirekt betroffenen Personengruppen. Gesundheitliche Risiken entstehen aktuell besonders bei älteren Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Zusätzlich leiden unzählige weitere Menschen an den direkten und indirekten Folgen von COVID-19: Lebensmittelausgaben für Obdachlose bleiben teilweise aus, Pflegekräfte sind knapp und die anhaltende Unsicherheit steigert das Bedürfnis nach psychologischer Unterstützung. Besonders armutsgefährdete Menschen sehen sich durch die aktuelle Situation mit ganz neuen Schwierigkeiten konfrontiert. Mehr denn je steht der soziale Bereich vor neuen Herausforderungen, die wir nur „miteinand“ bewältigen können.
Wie wird Umweltschutz, Gleichstellung von Frauen, Inklusion und soziale Sicherheit gefördert?
Die Umweltverschmutzung und gesellschaftliche Benachteiligung haben Ursachen. Umweltschutz ist ein Thema, das jeden Menschen auf der Welt betrifft und jeder sollte sich seiner individuellen Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation bewusst werden. Eine einzelne Person kann zwar eine gute Idee haben, an der Umsetzung müssen wir jedoch alle mithelfen. Außerdem sollen die eingereichten Projektideen dabei helfen, bestimmte Barrieren zu bekämpfen, die die soziale Inklusion der betroffenen Zielgruppe in die Gesellschaft hemmen oder gar verhindern: der Ausschluss vom Arbeitsmarkt beispielsweise, ökonomische Abgrenzung, eine institutionelle Exklusion, die Ausgrenzung durch soziale Isolierung, kulturelle und räumliche Exklusion und vieles mehr. Das betrifft sowohl die Menschengruppen, die aktuell direkt von COVID-19 betroffen sind als auch jene, die schon vor der Pandemie als armuts- und ausgrenzungsgefährdet gegolten haben.
Innovative Projekte
Das Projekt sollte möglichst originär und innovativ sein und darf in der jeweiligen Form noch nicht existieren. Allerdings kann ein Projekt auch dann innovativ sein, wenn Best-Practice-Maßnahmen aus anderen Ländern oder Regionen für die eigene Region adaptiert werden.
Nachhaltige Projekte
Förderungswürdig sind insbesondere Projekte, die nachhaltige Hilfe anbieten. Das bedeutet vor allem, dass ein förderungswürdiges Projekt auch nach Verbrauch des Preisgeldes selbstständig und ausfinanziert weiterlaufen können muss. Die Ausfinanzierung darf nicht über öffentliche Stellen gewährleistet werden. Im Projektantrag ist deshalb zu begründen, wie das Vorhaben dazu beitragen soll Umweltschutz und soziale Inklusion nachhaltig zu fördern und wie die Finanzierung auf eine nachhaltige private Basis gestellt werden kann.
Projekte, die bestehende Lücken schließen
Das eingereichte Projekt soll insbesondere dabei helfen, Lücken im Zusammenhang mit Umweltschutz & Recycling und sozialer Inklusion in allen Bereichen der Gesellschaft zu schließen. In diesem Zusammenhang werden vornehmlich jene Projektideen gefördert, die auf Grund ihres innovativen und lückenfüllenden Charakters im Hinblick auf alternative Finanzierungsquellen benachteiligt sind (insbesondere durch die öffentliche Hand aber auch durch Quersubventionierungen aus der eigenen Organisation).
Ablauf der Einreichung:
Phase 1:
Sämtliche Projektideen im Social Entrepreneurship werden anhand eines standardisierten Dokuments in einfacher, kompakter Form eingereicht. Das vollständig ausgefüllte Einreichformular wird elektronisch oder postalisch an folgende Adresse geschickt:
E-Mail: julia.sorko@wu.ac.at
NPO und SE Kompetenzzentrum der WU Wien
z.H. Julia Sorko
Campus WU
Welthandelsplatz 1, Gebäude D1, 2. OG
A - 1020 Wien
Nach einem Screening durch das NPO und SE Kompetenzzentrum der WU Wien wählt eine unabhängige Jury aus allen Einsendungen maximal 12 Projektideen für den weiteren Prozess aus.
Phase 2:
Businessplan und Präsentation
Die bis zu zwölf ausgewählten Social Entrepreneurs nehmen am verpflichtenden, 2-tägigen Workshop zur Erarbeitung umfassender Businesspläne für die jeweiligen Projekte teil. Dabei erhalten sie umfassenden Input und kompetente Unterstützung von fachkundigen Vortragenden und Coaches der drei Initiatoren. Im Anschluss werden die Businesspläne erneut der Jury zur Begutachtung vorgelegt. Die Vergabe der Geldmittel erfolgt schlussendlich auf Basis der Beurteilung der Businesspläne und einer Projektpräsentation vor einem Advisory Board, dessen Mitglieder eine Projektidee mit dem Get active Social Business Award 2020 auszeichnen. Die konkrete Form der Finanzierung orientiert sich am Projektplan des Einreichers bzw. der Einreicherin und kann auch phasenbezogen in Tranchen erfolgen.
Laufende Begleitung/Evaluierung
Das Siegerprojekt wird von Experten der Contrast EY Management Consulting und dem NPO und SE Kompetenzzentrum der WU Wien bei der Umsetzung der Projektidee gecoacht und evaluiert. Die Preisverleiher behalten sich das Recht vor, bei deutlichen Abweichungen vom Projektplan auch die Auszahlung offener Teilbeträge auszusetzen.
Details zum Businessplan
Die eingereichten Projekte werden nicht nur hinsichtlich ihrer sozialpolitischen Wirksamkeit beurteilt, sondern auch auf Basis wirtschaftlicher Kriterien. Dabei ist es wichtig, dass die Wirksamkeit (Effektivität), die Wirtschaftlichkeit (Effizienz), die Finanzierbarkeit und die Realisierbarkeit (Feasibility) des Projektes in einem Projektplan (Businessplan) nachvollziehbar vermittelt werden.
Dieser Businessplan sollte knapp und prägnant sein und darf maximal 30 Seiten umfassen. Folgende Gliederung ist verpflichtend einzuhalten:
- Chancen und Risiken des Projektes
- Die Organisation/die Person
- Projektvorstellung - Ziele/Leistungen des Projektes
- Projektumfeld und Zielgruppen
- Marketing (Vermarktung des Projektes)
- Unternehmerteam/Management und Schlüsselpersonen im Projekt
- Umsetzungsplanung/Realisierungsplan für das Projekt
- Finanzierungsbedarf für das Projekt
Detailinformationen zu den einzelnen Punkten finden Sie hier.
Einverständniserklärung
Die EinreicherInnen erklären sich bereit, das laufende Coaching und die Evaluation im Fall der Nominierung zu einem Siegerprojekt aktiv zu nutzen bzw. zu unterstützen. Dies beinhaltet vor allem die Bereitschaft, an Erhebungen (z.B. Interviews) teilzunehmen sowie gewisse Daten (inklusive Finanzdaten) offenzulegen. Weiters erklären sich die EinreicherInnen bereit, im Falle einer Nominierung zu einem Siegerprojekt alle weiteren Kommunikationsschritte bei der Umsetzung des Projektes mit der Initiative Get active Social Business Award 2020 aktiv abzustimmen bzw. Get active Social Business Award 2020 bei jedem Kommunikationsschritt im Rahmen der Umsetzung der Projektidee verpflichtend mit zu kommunizieren. Diese Punkte werden mit dem Vertreter des Siegerprojektes in Form einer schriftlichen Vereinbarung fixiert.